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Sieb
Seiher; Seicher (österr.)

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Sieb [zi:p], das; -[e]s, -e:
Gerät, das im Ganzen oder am Boden aus einem gleichmäßig durchlöcherten Material oder aus einem gitterartigen [Draht]geflecht besteht und das dazu dient, Festes aus einer Flüssigkeit auszusondern oder größere Bestandteile einer [körnigen] Substanz von den kleineren zu trennen:
Tee durch ein Sieb gießen; Sand auf das Sieb schippen; Kartoffeln durch ein Sieb rühren, streichen, schlagen.
Zus.: Kaffeesieb, Mehlsieb, Teesieb.

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Sieb 〈n. 11
1. Gefäß mit mehr od. weniger feinen Löchern, Scheibe aus grobem od. feinem Drahtgeflecht, um körnige Stoffe nach ihrer Größe zu scheiden (Mehl\Sieb, Sand\Sieb) bzw. feste Stoffe von einer Flüssigkeit zu trennen (Tee\Sieb)
2. Flechtwerk zum Reinigen von Getreide u. a. (Getreide\Sieb, Körner\Sieb)
● feines, grobes \Sieb; eine Flüssigkeit durch ein \Sieb gießen; Quark durch ein \Sieb rühren; Wasser mit einem \Sieb schöpfen 〈fig.〉 nutzlose, nie endende Arbeit verrichten; sein Gedächtnis ist wie ein \Sieb 〈umg.〉 er vergisst alles; seine Jacke ist wie ein \Sieb durchlöchert [<mhd. sip(b), ahd. sib, engl. sieve „Sieb“; zu idg. seip „ausgießen, seihen“]

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Sieb , das; -[e]s, -e [mhd. sip, ahd. sib, zu einem Verb mit der Bed. »ausgießen, seihen« u. wohl verw. mit Seife]:
1. Gerät, das im Ganzen od. am Boden aus einem gleichmäßig durchlöcherten Material od. aus einem netz- od. gitterartigen [Draht]geflecht besteht u. das dazu dient, Festes aus einer Flüssigkeit auszusondern od. kleinere Bestandteile einer [körnigen] Substanz von den größeren zu trennen:
ein feines S.;
Tee durch ein S. gießen;
Kartoffeln durch ein S. rühren;
die Arbeiter schippten Sand auf das S.;
Ü sein Gedächtnis ist wie ein S. (er vergisst alles).
2. (Druckw.) aus netzartiger Gaze hergestellte Druckform für den Siebdruck.

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Sieb,
 
Vorrichtung zum Abtrennen fester Substanzen aus festflüssigen Gemischen (z. B. bei der Herstellung von Papier) oder zum Trennen körniger Stoffe nach Korngrößen (Siebsichter). Die eigentliche Arbeitsfläche, der Siebboden, kann z. B. aus Lochblechen (mit gestanzten oder gebohrten Sieböffnungen bestimmter Weite), aus Siebdrahtgewebe (aus sich kreuzenden Metall- oder Kunststoffdrähten) oder aus gewellten Längsdrähten mit in bestimmtem Abstand eingewebten Querdrähten (Harfensieb) bestehen. Einfache Siebe sind die Wurfsiebe, bei denen das zu trennende Material gegen den meist schräg gestellten Siebboden geworfen wird. Bei technischen Siebvorrichtungen unterscheidet man feste Siebe, bei denen sich das Siebgut über den festen Siebboden bewegt (z. B. geneigte Siebrinnen), und bewegliche Siebe, bei denen die Siebfläche als Ganzes bewegt wird (u. a. Schwingsieb, Rätter).

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Sieb, das; -[e]s, -e [mhd. sip, ahd. sib, zu einem Verb mit der Bed. „ausgießen, seihen“ u. wohl verw. mit ↑Seife]: 1. Gerät, das im Ganzen od. am Boden aus einem gleichmäßig durchlöcherten Material od. aus einem netz- od. gitterartigen [Draht]geflecht besteht u. das dazu dient, Festes aus einer Flüssigkeit auszusondern od. kleinere Bestandteile einer [körnigen] Substanz von den größeren zu trennen: ein feines, grobes S.; Tee, Kaffee durch ein S. gießen; Kartoffeln durch ein S. rühren, streichen, schlagen; die Arbeiter schippten Sand, Kies auf das S.; das S. (die siebähnliche Vorrichtung) an der Benzinpumpe muss gereinigt werden; Jetzt schlagen Wissenschaftler vor, ... das Tritium mit einem S. aus dem Isotopengemisch herauszufiltern (FAZ 7. 4. 99, N1); Ü Unser verdammtes Gedächtnis ist ein S. (Remarque, Obelisk 266). 2. (Druckw.) aus netzartiger Gaze hergestellte Druckform für den Siebdruck: die Farbe wird mit einer Rakel auf dem S. verteilt.

Universal-Lexikon. 2012.