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Schall|plat|te ['ʃalplatə], die; -, -n:aus Kunststoff gepresste, runde Scheibe mit feinen, spiralförmig verlaufenden Rillen, in denen Tonaufnahmen gespeichert sind, die akustisch wiedergegeben werden können:
die Schallplatte wurde von der CD fast völlig verdrängt.
Syn.: 1Single, ↑ Platte.
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Schạll|plat|te 〈f. 19〉 Scheibe aus Kunststoff, in die pro Seite in je eine spiralenförmig verlaufende Rille Schallschwingungen eingraviert sind, die mit einem Plattenspieler wieder hörbar gemacht werden können ● eine \Schallplatte abspielen, auflegen, laufen lassen; etwas auf \Schallplatte aufnehmen
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Schạll|plat|te, die:
dünne, aus Kunststoff gepresste runde Scheibe mit auf jeder Seite je einer spiralförmigen, feinen Rille, in der Tonaufnahmen gespeichert sind, die mithilfe eines Plattenspielers wiedergegeben werden können.
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I Schallplatte,
1) Elektroakustik: kreisrunde Scheibe aus Kunststoff (Polyvinylchlorid) als Trägermedium für die Speicherung von Schallsignalen. Bei der analogen Schallplatte sind die Schallsignale in spiralförmigen, zum Mittelpunkt der Schallplatte verlaufenden Rillen gespeichert. Die Rillenauslenkung schwankt analog zur Schallamplitude und kann mithilfe des Tonabnehmers eines Plattenspielers in elektrische Spannung und später wieder in Schall umgewandelt werden. Die analoge Schallplatte ist beidseitig abspielbar. Die Schallaufzeichnung wird fest aufgeprägt und lässt sich nicht löschen oder überspielen. Eine höhere Spieldauer gegenüber S. mit Normalschrift (konstanter Rillenabstand) haben Schallplatten mit gedrängter Rillenschrift, die nach dem Verfahren der variablen Mikrograde hergestellt werden, wobei die Lautstärke der aufzuzeichnenden Tonspur den Rillenabstand steuert. Bei der Füllschrift nach E. Rhein wird der Rillenabstand außer von den momentanen Auslenkungen des Stichels auch noch vom Verlauf der vorhergehenden Rille gesteuert (Füllschriftverfahren).
Schallplatten werden mit einer Drehzahl von 331/3 oder 45 U/min abgespielt. Ihre Speicherkapazität ist aufgrund des nicht konstanten, frequenzabhängigen Rillenabstandes gegenüber den früher benutzten Schellackschallplatten. größer. Schallplatten mit 45 U/min und nur einem Musiktitel je Plattenseite bezeichnet man als Single, solche mit ebenfalls 45 U/min und mit mehreren Titeln je Seite oder längerer Spielzeit als Extended-Play-Schallplatte oder Maxisingle. Schallplatten, die mit 331/3 U/min abgespielt werden, heißen Langspielplatten (Abkürzung LP, von englisch long playing [record]). Die Weiterentwicklung führte zur nur einseitig bespielten CD, die heute die herkömmliche Schallplatte weitestgehend verdrängt hat. Für digitale Aufzeichnungen werden Digitalschallplatten verwendet.
Die so genannte goldene Schallplatte wird in Deutschland vergeben für 250 000, die Platinschallplatte für 500 000 verkaufte Tonträger (LPs, Kassetten, CDs).
Urheberrechtlich geschützte Werke dürfen auf Tonträger (z. B. Schallplatte, CD) nur mit Zustimmung des Berechtigten (Urheber) und der ausübenden Künstler übertragen werden (§§ 15, 16, 75 Urheberrechtsgesetz). Das ausschließliche Recht, die Tonträger zu vervielfältigen und zu verbreiten, steht dem Tonträgerhersteller zu (§ 85 Urheberrechtsgesetz).
1877 erfand T. A. Edison den Phonographen, 1887 E. Berliner das Grammophon (Plattenspieler), danach ein Verfahren zur Plattenherstellung. Der Aufschwung der »Sprechmaschinenindustrie« begann besonders durch die Deutsche Grammophongesellschaft, die den Apparat 1887 als »Grammophon« auf den Markt brachte. Aufnahme und Wiedergabe erfolgten mechanisch, nach 1920 wurden elektrische Aufnahme-, wenig später elektrische Wiedergabeverfahren eingeführt. 1931 wurde die LP vorgestellt, konnte sich als Schallplatte mit Mikrorillen aber erst ab 1948 durchsetzen. Stereoschallplatten wurden 1931 patentiert und 1956 eingeführt.
2) Zoologie: gewölbte Chitin-(Kutikula-)Platte des Trommelorgans der Singzikaden. Sie wird durch einen starken Muskel (Schallplattenmuskel) eingedellt, um danach wieder zurückzuknacken.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Schallplatte: Musik aus der Konserve
Schallplatte,
Tonträger in Form einer in ihren Abmessungen genormten (LP, Single), ein bis zwei Millimeter starken Kunststoffscheibe aus Vinyl (Mischpolymerisat aus Polyvinylchlorid und Polyvinylacetat), auf die beiderseitig eine spiralförmige Rille aufgebracht ist. Die Speicherung des Tonsignals erfolgt durch Vertiefungen (Tiefenschrift) bzw. bei der Stereoschallplatte durch seitliche Ausbuchtungen beider Flanken der Rille (Flankenschrift). Bei Abtastung mit einer Nadel (Saphir) kann das Tonsignal wieder hörbar gemacht werden, indem die Nadelbewegung über eine winzige Induktionsspule im Abtastsystem des Plattenspielers in elektrische Schwingungen umgesetzt wird, die entsprechend verstärkt an einen Lautsprecher weitergegeben werden.
Schallplatten werden gepresst, wobei zuvor über ein mehrstufiges Vater-Mutter-Sohn-Verfahren eine Pressmatrize hergestellt werden muss. Dabei wird das Tonsignal über eine Aufnahmeapparatur, die einen Stichel steuert, zunächst in eine Lackfolie geschnitten. Von dieser wird auf elektrolytischem Weg eine Negativkopie (Vater) angefertigt, bei der die Rillen nun als Erhebungen erscheinen. Die Negativkopie wird ebenfalls wieder auf galvanischem Weg in ein Positiv (Mutter) zurückverwandelt, das nun akustisch geprüft werden kann, und abschließend davon noch einmal auf dem gleichen Weg erneut ein Negativ (Sohn) als Pressmatrize hergestellt. Das Grundprinzip der Schallplatte ist bereits 1877 von Thomas A. Edison (1847-1931) in den USA zum Patent angemeldet worden. Sein Phonograph schnitt die Schallwellen auf mechanischem Weg in Staniolwalzen ein. Zehn Jahre später, 1887, entwickelte der Amerikaner Emile Berliner (1851-1921) auf dieser Grundlage das Grammophon, wobei er die Walzen durch Platten aus rundem wachsbeschichtetem Zinkblech ersetzte, die nach erfolgtem Schnitt geätzt wurden, um die in das Wachs eingeschnittenen Vertiefungen auf der Zinkplatte dauerhaft zu fixieren. 1890 kamen die ersten, noch einseitig bespielten Schallplatten aus Hartgummi heraus, und 1898 erfolgte die Einführung von Schellack als Trägermaterial. 1903 erhielt die Schallplatte mit 30 cm Durchmesser und einheitlicher Abspielgeschwindigkeit von 78 Umdrehungen in der Minute international genormte Abmessungen, was eine Spieldauer von 4,5 Minuten ergab. Die ersten doppelseitig bespielten Schallplatten erschienen 1904. 1921 wurde das noch heute gebräuchliche Vater-Mutter-Sohn Verfahren als Herstellungstechnologie entwickelt. Ein Jahr später, 1922, löste das elektroakustische Aufnahmeverfahren die bis dahin übliche Methode der mechanisch-akustischen Schallaufzeichnung ab, wobei es noch bis 1925 dauerte, bevor die erste elektroakustisch aufgenommene Schallplatte erschien. 1946 wurde das Magnettonband als Zwischenträger in den Aufnahmevorgang eingeschaltet, 1948 die zuvor als Schneidematerial verwendeten Wachsplatten durch Lackfolien ersetzt. 1948 trat an die Stelle von Schellack das Vinyl, und die Langspielplatte mit 30 cm Durchmesser und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 33 1/3 Umdrehungen in der Minute kam auf den Markt. Parallel dazu entstand das 17-cm-Single-Format mit 45 Umdrehungen pro Minute. 1956 folgte die Stereoschallplatte und als vorläufig letzter Schritt Ende der Siebzigerjahre schließlich die Digitalplatte (Compact Disc), die sich in ihrer Technologie (optoelektrisch), dem eingesetzten Trägermaterial (Aluminium) und ihren Eigenschaften jedoch so gravierend von der Schallplatte im herkömmlichen Sinn unterscheidet, dass sie als ein eigenständiges neues Medium der Tonaufzeichnung anzusprechen ist. Sie hat die herkömmliche analoge Form der Schallaufzeichnung inzwischen nahezu völlig verdrängt.
Die Entwicklung der populären Musik ist seit dem Edisonschen Phonographen untrennbar mit der Entwicklungsgeschichte der Schallplatte verbunden. Sie gab, dem technischen Entwicklungsstand entsprechend, Länge der Stücke und Tonumfang vor. Auf ihrer Grundlage entstand die Musikindustrie im heutigen Sinne, nach deren Gesetzen fortan die Musikentwicklung erfolgte. Als folgenreichste technische Neuerungen erwiesen sich jedoch die Zwischenschaltung des Magnettonbandes, das die Mehrspuraufzeichnung (Overdubbing) und damit die zunehmende Verlagerung der Entwicklung auf die klangliche Seite von Musik zur Folge hatte, und die Einführung der billigen Single, die aus der Schallplatte erst wirklich ein Massenmedium werden ließ.
Massenmedien
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Schạll|plat|te, die: dünne, aus Kunststoff gepresste runde Scheibe mit auf jeder Seite je einer spiralförmigen, feinen Rille, in der Tonaufnahmen gespeichert sind, die mithilfe eines Plattenspielers wiedergegeben werden können: eine S. mit Bachkantaten, mit Flötenmusik; alte -en von Bob Dylan; eine S. produzieren, besprechen, besingen, machen, auflegen, abspielen; -n sammeln, hören.
Universal-Lexikon. 2012.