Akademik

positives Denken
Lebensbejahung; Optimismus; Zuversicht; Zuversichtlichkeit

* * *

positives Dẹnken
 
auf praktische »Lebenshilfe« zielende religiös-esoterische Richtung, die sich aus älteren Traditionen nordamerikanischer Herkunft speist. Unmittelbarer Vorläufer war die Neugeistbewegung. Einer der Väter dieses »New Thought«, der Swedenborgianer Warren Felt Evans (* 1817, ✝ 1866), soll die Bezeichnung »positive thinking« geprägt haben. Auch heute viel gelesene Autoren des positiven Denkens waren »minister« (ordinierte Amtsträger) amerikanische »New-Thought«-Kirchen, so Joseph Murphy (* 1895, ✝ 1981) »minister« der »Church of Divine Science« (Sitz: Los Angeles, Calif.). In den Lehren Murphys und anderer (z. B. Dale Carnegie, * 1888, ✝ 1955; Norman Vincent Peale, * 1898, ✝ 1994; Erhard F. Freitag, * 1940) werden christliche Grundvorstellungen von Glaube, Gebet, Heilung u. a. in »Erfolgs«-Methoden pervertiert, die heute auf dem esoterischen Buchmarkt oder in der gehobenen Managerausbildung als positives Denken vermarktet werden.
 
Literatur:
 
M. A. Larson: New thought or a modern religious approach. The philosophy of health, happiness, and prosperity (New York 1985);
 J. Murphy: Die Macht Ihres Unterbewußtseins (a. d. Amerikan., Genf 551995);
 G. Scheich: »P. D.« macht krank. Vom Schwindel mit gefährl. Erfolgsversprechen (1997).

Universal-Lexikon. 2012.