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Wạn|der|vo|gel 〈m. 5u〉
1. 1896 gegründeter, 1933 aufgelöster dt. Jugendbund
2. Mitglied desselben
3. 〈a. fig.〉 jmd., der ein unstetes Leben führt u. nicht sesshaft werden kann
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Wạn|der|vo|gel, der:
1. (veraltet) Zugvogel:
Ü er ist ein W. (veraltet scherzh.; er wandert gerne).
2.
a) <o. Pl.> (um 1900 in Berlin gegründete) Vereinigung von Gymnasiasten, die bes. das ↑ Wandern (1) pflegt u. zum Ausgangspunkt der deutschen Jugendbewegung zu Anfang des 20. Jh.s wird:
im W. sein;
sie kennen sich vom W.;
b) Angehöriger des Wandervogels (2 a).
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I Wandervogel,
die erste Gruppenbildung der deutschen Jugendbewegung; entstand ab 1896 aus einer Schülerwandergruppe am Steglitzer Gymnasium unter H. Hoffmann (und später K. Fischer, der den Begriff prägte) und wurde zu einer über das ganze Deutsche Reich verbreiteten und in die deutschsprachigen Nachbarländer ausstrahlenden Bewegung (z. B. Österreichischer Wandervogel, gegründet 1911 in Wien, 1938 aufgelöst). Der Wandervogel bildete einen eigenen Lebensstil aus (mit Volkstanz, -musik, Führerauslese, besonderer Kleidung, Lagerleben, Wanderfahrten) und strebte Selbsterziehung und Selbstgestaltung in den jugendlichen Gemeinschaften an (»Jugendkultur«). Ab 1904 bildeten sich verschiedene Bünde (der Steglitzer Wandervogel e. V., der große Altwandervogel, dazu der Deutsche Bund und der Jungwandervogel), die sich 1912/13 im Wandervogel e. V. vereinigten (1913: 25 000 Mitglieder); aufgenommen wurden nun auch Mädchen und Volksschüler. Im Ersten Weltkrieg entstanden Gruppen eines Feldwandervogels. Nach dem Krieg gründete ein völkisches Älterenverband den Jungdeutschen Bund. 1922 löste sich der Zentralverband (seit 1920 unter der Bezeichnung Wandervogel Deutscher Jugendbund) auf. Bestand hatten Einzelverbände wie der Jungwandervogel und der 1921 neu gegründete Nerother Bund. Etliche Kriegsheimkehrer schlossen sich 1919 im »Kronacher Bund der alten Wandervögel« zusammen. Kerngruppen der bündischen Jugend vereinigten sich 1926 zum Bund der Wandervögel und Pfadfinder (seit 1927: Deutsche Freischar). 1933 wurden die Bünde im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung verboten; die nach 1945 vereinzelt wieder- oder neu gegründeten Bünde (Nerother Bund, Wandervogel, Neuwandervogel, Deutscher Jugendbund) wurden später durch andere Jugendverbände abgelöst. (Ludwigstein).
W. Gerber: Zur Entstehungsgesch. der dt. W.-Bewegung (1957);
H. Blüher: W., 3 Bde. (51976);
Der W. Es begann in Steglitz, hg. v. G. Ille u. a. (1987);
Bilder aus dem W.-Leben. Die bürgerl. Jugendbewegung in Fotos von Julius Groß 1913-1933, bearb. v. W. Mogge (21991).
II
Wandervogel
Dies ist der Name der zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Jugendbewegung, in der gemeinsames Wandern, Volkstanz, das Singen von Volksliedern, das Erleben von Natur und von Freundschaft besonders gepflegt wurden. Der Name war im Jahr 1901 bei der Gründungssitzung in Berlin-Steglitz geprägt worden. Von dem deutschen Schriftsteller Hans Blüher (1888-1955) wurde die Geschichte dieses Jugendbundes in einem 1912 erschienenen zweibändigen Werk mit dem Titel »Wandervogel. Geschichte einer Jugendbewegung« dargestellt. - Als »Wandervogel« bezeichnet man heute mit freundlichem Spott jemanden, der besonders wanderbegeistert ist.
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Wạn|der|vo|gel, der: 1. (veraltet) Zugvogel: Ü er ist ein W. (veraltet scherzh.; er wandert gerne). 2. a) <o. Pl.> um 1895 gegründete, 1901 so benannte Vereinigung von Gymnasiasten in Berlin-Steglitz, die bes. das Wandern (1) pflegte u. zum Ausgangspunkt der deutschen Jugendbewegung wurde: im W. sein; sie kennen sich vom W.; b) Angehöriger des Wandervogels (2 a).
Universal-Lexikon. 2012.