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York
I
York
 
[jɔːk], Name von geographischen Objekten:
 
 1) York, Stadt in der County North Yorkshire, Nordengland, am Ouse, im fruchtbaren Vale of York, 124 600 Einwohner; Eisenbahnnationalmuseum, archäologische, Volkskunde- u. a. Museen; Waggon-, Maschinen- und Instrumentenbau, Nahrungsmittel-, Glasindustrie; Fremdenverkehr; bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Außerhalb der Stadtgrenzen befinden sich der Palast des Erzbischofs von York und die University of York (gegründet 1963).
 
Stadtbild:
 
Reste freigelegter und konservierter hoher römischer Mauerzüge (v. a. 4. Jahrhundert n. Chr.) und eines etwas späteren Abschnitts (zwischen 5. und 9. Jahrhundert). - Gotische Kathedrale (im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts mit den beiden Querhäusern begonnen, an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus) mit Kapitelhaus (um 1260 ff.), Schiff (1291 ff.) mit achtbahnigem Westfenster (1338); West-Türme (15. Jahrhundert); Retrochoir (14. Jahrhundert), Chor (1380-1404); Chor und Querhäuser mit großen Glasfenstern (1405-37); spätgotischer Lettner (1472) mit Statuen englischer Könige. Nahebei Treasurer's House (13. und 17. Jahrhundert) und Fachwerkhaus des Sankt William's College (1453). Der mittelalterliche Stadtkern mit den »Shambles« (alten Gassen), der All Saints' Church (Glasfenster des 14. und 15. Jahrhunderts) und weiteren 18 erhaltenen Pfarrkirchen sowie mehreren alten Gildenhäusern u. a. historischen Bauten (Merchant Adventurer's Hall, 1357-68; Committee Room, 15. Jahrhundert; Assembly Rooms, 1730) besitzt noch große Teile der restaurierten Stadtmauer (14. Jahrhundert) mit Türmen und Toren (Micklegate Bar). Außerhalb der Altstadt, einbezogen in die 1827-30 erbaute Anlage des Yorkshire Museums, die hochgotischen Ruinen der 1088 gegründeten Saint Mary's Abbey.
 
Geschichte:
 
Das Legionslager Eburacum (Eboracum, Ebracum), etwa 71-74 n. Chr. erbaut, war in römischer Zeit ein wichtiger Militärstützpunkt und nach der Teilung der Provinz Britannia unter Septimius Severus (der hier 211 starb) Hauptstadt der Provinz Britannia Inferior. Anfang des 7. Jahrhunderts wurde es Hauptstadt des angelsächsischen Königreichs Northumbria, 627 Sitz eines Erzbischofs. Die Stadt war im 8. Jahrhundert das wichtigste geistliche und kulturelle Zentrum Nordenglands. 867 wurde sie von den Dänen erobert, die ihr den Namen Yorvick gaben. Im Mittelalter gelangte York als Hafenstadt mit internationalem Handel zu großem Wohlstand.
 
 
 2) Kap York, Nordspitze Australiens, Kap-York-Halbinsel.
 
II
York
 
[jɔːk], Nebenlinie des englischen Königshauses Plantagenet; geht auf König Eduard III. zurück, dessen fünfter Sohn Edmund of Langley (* 1341, ✝ 1402) 1385 den Titel eines Herzogs von York erhielt, der nach Edmunds Tod auf seinen Sohn Eduard (✝ 1415) und dann auf dessen Neffen Richard (* 1411, ✝ 1460) überging. Seit 1436 Regent der englischen Besitzungen in Frankreich, erneuerte Richard die schon von seinem Vater erhobenen Ansprüche auf den englischen Thron gegen den schwachen König Heinrich VI. aus dem Haus Lancaster und stürzte damit England in die Rosenkriege. Mit der Hinrichtung Eduards, Earl of Warwick (1499), erlosch die Familie. Später wurde in der Regel der Titel eines Herzogs von York dem zweiten Sohn der englischen Könige verliehen.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
England im Zeichen der Rosenkriege (bis 1485): Streit um den Thron
 
III
York
 
[jɔːk], Michael, brit. Schauspieler, * Fulmer 27. 5. 1942; neben der Arbeit an Londoner Bühnen v. a. Filmrollen (»Romeo und Julia«, 1968; »Cabaret«, 1972; »Die drei Musketiere«, 1973; »Die vier Musketiere der Königin«, 1974; »Der Joker«, 1987; »Einer zuviel« (1989); »Sargasso Sea - im Meer der Leidenschaften«, 1993).

Universal-Lexikon. 2012.