Wilamowitz-Moellendorff
[-'mœl-], Ulrich von, klassischer Philologe, * Markowitz (Provinz Posen) 22. 12. 1848, ✝ Berlin 25. 9. 1931; wurde 1876 Professor in Greifswald, 1883 in Göttingen, 1897 in Berlin. Er verband, Anregungen F. G. Welckers aufnehmend, die Vielfalt der Fragestellungen altertumswissenschaftlicher Disziplinen mit dem Ziel, die Antike in allen ihren Erscheinungsformen wieder lebendig werden zu lassen; er war ein Vertreter der methodisch durchgeführten philologischen und historisch-quellenkritischen Forschung und prägte durch Detailuntersuchungen (v. a. zur griechischen Dichtung) und universale Überblicke über griechische Kultur und Literatur die klassische Philologie.
Werke: Isyllos von Epidauros (1886); Euripides, Herakles, 2 Bände (1889); Aristoteles und Athen, 2 Bände (1893); Staat und Gesellschaft der Griechen und Römer (1910, mit B. Niese); Sappho und Simonides (1913); Platon, 2 Bände (1919); Griechische Verskunst (1921); Der Glaube der Hellenen, 2 Bände (1931-32).
Ausgaben: Kleine Schrr., herausgegeben von P. Maas u. a., 7 Teile (1935-72); »Lieber Prinz«. Der Briefwechsel zwischen Hermann Diels unter Umständen von Wilamowitz-Moellendorff (1869-1921), herausgegeben von M. Braun u. a. (1995).
Wilamowitz nach 50 Jahren, hg. v. W. M. Calder III. u. a. (1985);
Universal-Lexikon. 2012.