Armstrong
['ɑːmstrɔȖ],
1) Edwin Howard, amerikanischer Elektrotechniker, * New York 18. 12. 1890, ✝ (Selbstmord) ebenda 1. 2. 1954; seit 1934 Professor an der Columbia University in New York; einer der Pioniere der Rundfunk- und Nachrichtentechnik. Armstrong erfand 1912 die Rückkopplungsschaltung zur Verstärkung schwacher elektrischer Signale (im Patentstreit mit L. De Forest aber unterlegen), 1918/19 den Superheterodyn- oder Überlagerungsempfänger, 1933 die Breitband-Frequenzmodulation (FM) als Grundlage des HiFi-Rundfunks und entwickelte ab 1948 die Mehrfachausnutzung von FM-Sendern für Rundfunkzwecke (Multiplexverfahren).
2) Henry Edward, britischer Chemiker, * London 6. 5. 1848, ✝ ebenda 13. 7. 1937; seit 1871 Professor in London; arbeitete v. a. über Terpene und die für die Farbstoffchemie wichtigen Substituierungen an Benzol- und Naphthalinderivaten, schlug eine zentrale Benzolformel vor (1887) und entwickelte eine Farbtheorie (1888).
3) Lance, amerikanischer Straßenrennfahrer, * Austin (Texas) 18. 9. 1971; gewann als Profi (seit 1992) u. a. die Straßeneinzelweltmeisterschaft (1993) und viermal hintereinander die Tour de France (1999-2002); 2001 Gewinner der Tour de Suisse. - Armstrong überwand 1996/97 eine Krebserkrankung.
4) Louis, genannt Satchmo ['sætʃməʊ], amerikanischer Jazztrompeter und Sänger, * New Orleans 4. 8. 1901, ✝ New York 6. 7. 1971; kam 1918 in die Band von Kid Ory, 1922 zu King Oliver, war 1924/25 bei Fletcher Henderson, bildete danach eigene kleine Gruppen (»Hot Five«, »Hot Seven«) und 1927 ein eigenes Orchester, das sich bald wieder auflöste. In der Folgezeit wechselte er zwischen verschiedenen Orchestern, war häufig auf Reisen und unternahm 1932/33 mit ungewöhnlichen Erfolgen seine ersten Tourneen nach Europa. Die Wandlungen seines Musizierstils, vom klassischen Jazz zum Swingstil, von der für New Orleans charakteristische Kollektivimprovisation zu solistischem Spiel bei begleitendem Orchester (1927-30) und wieder die Rückwendung zur kleinbesetzten Gruppe (nach 1940), bezeichnen nicht nur Stadien seines persönlichen Weges, sondern auch der Geschichte der Jazzmusik. Als Trompeter zeichnete er sich durch virtuose Beherrschung seines Instruments aus; als Vokalist trug er maßgeblich zur Entwicklung des Scatgesangs bei. - Autobiographie »Satchmo, my life in New Orleans« (1952; deutsch »Mein Leben, mein New Orleans«).
A. Faber: L. A. (1977);
A. Hübner: L. A. (1994).
5) Neil Alden, amerikanischer Astronaut, * Wapakoneta (Ohio) 5. 8. 1930; seit 1971 Professor für Luft- und Raumfahrttechnologie in Cincinnati (Ohio). 1966 Chefpilot des Raumschiffs Gemini 8; landete mit E. Aldrin am 20. 7. 1969 mit der Mondfähre »Eagle« auf dem Mond, den er am 21. 7. 1969 als erster Mensch betrat und wo er sich rd. zweieinhalb Stunden aufhielt. Das Mutterschiff »Columbia« wurde von Michael Collins (* 1930) gesteuert. (Apollo-Programm)
6) Sir William George, 1. Baron Armstrong of Cragside (seit 1887), britischer Ingenieur, * Newcastle upon Tyne 26. 11. 1810, ✝ Cragside (Northumberland) 27. 12. 1900; erfand die Dampfelektrisiermaschine und den hydraulischen Kran (1846), wesentliche Neuerungen auf artilleristischem Gebiet (Armstrong-Rohre 1859, Hinterlader). 1847 gründete er eine Maschinenfabrik bei Newcastle, aus der 1897 mit der Familie Whitworth die »Sir W. G. Armstrong Whitworth & Company, Limited« entstand, die 1927 in dem Vickers-Konzern aufging.
Universal-Lexikon. 2012.