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Urbino
Urbino,
 
Stadt in den Marken, Provinz Pesaro e Urbino, Italien, 451 m über dem Meeresspiegel, im Flyschhügelland der Ostabdachung des Apennins, 15 200 Einwohner; Erzbischofssitz; Universität (gegründet 1506 als Rechtsschule, Universitätsstatus 1671), Kunstinstitut, Fachschulen, Gemäldegalerie.
 
Stadtbild:
 
Urbino hat bis heute den Charakter einer Residenzstadt der Renaissancezeit bewahrt. Die Stadt wird überragt von dem mächtigen Palazzo Ducale, der 1444 begonnen und 1468-72 unter Leitung von L. Laurana ergänzt und erweitert wurde. An der 1472 begonnenen kostbaren Innendekoration (herzoglicher Wohnräume, Tanz- und Thronsaal, Studiolo) waren Melozzo da Forlì und v. a. Francesco di Giorgio Martini beteiligt; heute ist hier die Galleria Nazionale delle Marche mit Werken von Piero della Francesca, Raffael, Tizian, L. Signorelli untergebracht. Der Dom (1474-1534) wurde nach dem Erdbeben von 1787 (Kuppeleinsturz 1789) neu errichtet, Campanile (18. Jahrhundert), Staurothek im Diözesanmuseum; Santo Domenico (1365 geweiht, 1632-65 barockisiert). Die reiche Freskendekoration des Oratorio di Giovanni Battista (Ende 14. Jahrhundert) wurde bis 1416 ausgeführt. Im Geburtshaus Raffaels (»Casa di Raffaello«) befindet sich die 1869 gegründete »Accademia Raffaello«.
 
Geschichte:
 
Urbino, das antike Urbinum Metaurẹnse, nach verschiedenen Besitzwechseln durch die Pippinsche Schenkung 754/756 an den Papst gekommen, erlebte unter der Herrschaft der Montefeltro (seit dem 13. Jahrhundert) Blütezeiten; unter Federigo da Montefeltro, der 1474 zum Herzog von Urbino erhoben wurde, war der Hof von Urbino Zentrum von Wissenschaft und Kunst; 1508 fiel Urbino an die Familie Della Rovere, 1631 wurde es dem Kirchenstaat direkt unterstellt.
 

Universal-Lexikon. 2012.