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Thorvaldsen
Thorvaldsen
 
['tɔrvalsən], Thorwaldsen, Bertel, dänischer Bildhauer, * Kopenhagen 19. 11. 1770, ✝ ebenda 24. 3. 1844, Sohn eines isländischenBildschnitzers; studierte an der Kopenhagener Akademie und lebte ab 1797 (mit Unterbrechungen) in Rom, wo er aus der Anschauung der Antike und im Verkehr mit A. Carstens, J. A. Koch, W. von Humboldt, C. D. Rauch die ihm eigene Form eines empfindsamen Klassizismus fand. Thorvaldsens Produktion für öffentliche und private Auftraggeber war sehr umfangreich. Er schuf kleinere Bildtafeln, Bildnisbüsten, anmutige Gestalten von jugendlicher Schönheit sowie Grabmäler, Stand- und Reiterbilder. 1838 kehrte er nach Kopenhagen zurück. Hier wurde für seine Werke und Kunstsammlungen 1839-48 ein eigenes Museum errichtet, in dem Thorvaldsen auch begraben liegt.
 
Werke: Jason (1802/03; Kopenhagen, Thorvaldsens Museum); Ganymed reicht die gefüllte Schale (1804; Posen, Muzeum Narodowe); Hebe (1806; Kopenhagen, Thorvaldsens Museum); Alexanderfries, Relief (1811-12; Rom, Quirinalpalast); Ganymed tränkt den Adler (1817; Kopenhagen, Thorvaldsens Museum); Löwendenkmal (1818, 1821 nach seinem Entwurf ausgeführt; Luzern); Porträtbüste von K. W. Fürst von Metternich (1819-21; Kopenhagen, Thorvaldsens Museum); Ausstattung der Frauenkirche in Kopenhagen, u. a. Christusfigur (1820/21); Grabmal für Papst Pius VII. (1823-31; Rom, Peterskirche); Reiterstandbild des Kurfürsten Maximilian I. (1830-36, 1839 aufgestellt; München); Schillerdenkmal (1839; Stuttgart).
 
Literatur:
 
B. T. Skulpturen, Modelle, Bozzetti, Handzeichnungen, hg. vom Wallraf-Richartz-Museum, Köln, Ausst.-Kat. (21977);
 J. Birkedal Hartmann: Antike Motive bei T. (1979);
 K. Hemmeter: Studien zu Reliefs von T. (1984);
 
Künstlerleben in Rom. B. T. (1770-1844), der dän. Bildhauer u. seine dt. Freunde, bearb. v. U. Peters, Ausst.-Kat. German. Nationalmuseum, Nürnberg, u. a. (1991);
 C. Steckner: T.s Aesthetik (1995).

Universal-Lexikon. 2012.