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Teniers
Teniers
 
[tə'niːrs],
 
 1) David, der Ältere, flämischer Maler, * Antwerpen 1582, ✝ ebenda 1649, Vater von 2); malte neben Historien- und Genrebildern kleinformatige religiöse Darstellungen in der Art von A. Elsheimer, zu dessen Kreis er in Rom gehörte.
 
 2) David, der Jüngere, flämischer Maler, getauft Antwerpen 15. 12. 1610, ✝ Brüssel 25. 4. 1690, Sohn von 1); ab 1633 Meister in der St.-Lukas-Gilde zu Antwerpen, 1645 deren Dekan, ab 1651 in Brüssel Hofmaler und Verwalter der Kunstsammlungen des Erzherzogs Leopold Wilhelm, nach 1656 des spanischen Statthalters Don Juan José de Austria. 1662 gehörte er zu den Gründern der Kunstakademie in Antwerpen. - Zunächst Schüler seines Vaters, orientierte sich Teniers an Bildern von J. Bruegel dem Älteren und P. Bril, v. a. aber an den Bauernszenen von A. Brouwer, dessen toniges Kolorit er sich aneignete. Neben häufig allegorisch deutbaren Genreszenen mit adeligen, bürgerlichen und bäuerlichen Figuren malte Teniers Hexen- und Spukszenen, biblische Themen, auch Stillleben, Landschaften und Porträts. Kulturhistorisch interessant sind seine Innenansichten von Gemäldegalerien mit Kopien der Gemälde der erzherzoglichen Sammlung in Kleinformat; seine Gemäldekopien dienten als Stichvorlagen zu einem Prachtkatalog, dem »Theatrum Pictorium« (1660).
 
Werke: Das Affenfest (1633; Antwerpen, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten); Der verlorene Sohn (1644; Paris, Louvre); Der Maler mit Frau und Sohn auf der Terrasse musizierend (um 1645/46; Berlin, Gemäldegalerie); Die Versuchung des heiligen Antonius (1647; Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts); Das Dorffest (1648; Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle); Erzherzog Leopold Wilhelm auf der Reiherjagd (um 1650-60; Paris, Louvre); Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie in Brüssel (um 1651; Wien, Kunsthistorisches Museum).
 
Literatur:
 
Paintings and drawings. D. T. the Younger, bearb. v. M. Klinge, Ausst.-Kat. (Antwerpen 1991).
 

Universal-Lexikon. 2012.