Spịtzweg,
Franz Carl, Maler, * München 5. 2. 1808, ✝ ebenda 23. 9. 1885; ausgebildet als Apotheker, als Maler Autodidakt. Spitzweg schilderte in kleinformatigen Bildern humorvoll gesehene Szenen aus dem Leben von Kleinbürgern und Sonderlingen in der Zeit von Biedermeier und Restauration. Seine zunächst zeichnerisch bestimmte Art wandelte sich nach einem Aufenthalt in Paris (1851; Anregungen von E. Delacroix und N. Diaz de la Peña) zu gelöst-pastoser, den koloristischen und atmosphär. Reiz wiedergebender Malweise. Zuletzt erreichte Spitzweg nahezu impressionistische Wirkungen. In seinen Genredarstellungen gewannen die Landschaften an Bedeutung. Als Zeichner arbeitete Spitzweg ab 1844 besonders für die »Fliegenden Blätter«.
Werke: Der arme Poet (1839, zwei Fassungen: Berlin, Nationalgalerie, 1989 geraubt, und München, Neue Pinakothek); Der Liebesbrief (um 1845-46; Berlin, Nationalgalerie, 1989 geraubt); Der Schreiber (um 1850; München, Neue Pinakothek); Das Ständchen (um 1854; Hannover, Städtische Galerie im Niedersächsischen Landesmuseum); Der Abschied (um 1855; München, Schack-Galerie); Spanische Ständchen (1856; ebenda); Badende Frauen am Meer bei Dieppe (1857-60; Berlin, Nationalgalerie); Der Institutspaziergang (um 1860; München, Neue Pinakothek); Der Alchimist (mehrere Fassungen, u. a. um 1860; Stuttgart, Staatsgalerie); Ein Hypochonder (um 1865; München, Schack-Galerie); Der Besuch des Landesvaters (nach 1870; München, Neue Pinakothek); Gähnende Schildwache (um 1870; ebenda); Wäscherinnen am Brunnen (mehrere Fassungen, u. a. um 1875; Darmstadt, Hessisches Landesmuseum); Der Bettelmusikant (um 1884; München, Neue Pinakothek).
H. C. Ebertshäuser: C. S. (1981);
Das große S.-Album, bearb. v. S. Wichmann u. a. (51991);
Universal-Lexikon. 2012.