Söderblom
['søːdərblum], Nathan, eigentlich Lars Olof Jonathan Söderblom, schwedischer evangelischer Theologe und Religionshistoriker, * Trönö (Verwaltungsbezirk Gävleborg) 15. 1. 1866, ✝ Uppsala 12. 7. 1931; war ab 1901 Professor in Uppsala, 1912-14 zugleich in Leipzig, wurde 1914 Erzbischof von Uppsala. Beginnend mit seiner Mitarbeit in der christlichen Studentenbewegung (1890), war Söderblom der ökumenischen Bewegung verbunden, die durch ihn wesentliche Impulse erhielt. Nachdem sein Friedensappell zu Beginn des Ersten Weltkriegs und seine dreimal ausgesprochene Einladung zu einer internationalen Kirchenkonferenz 1917/18 kein Gehör gefunden hatten, führte seine Initiative 1925 zur Weltkonferenz für Praktisches Christentum in Stockholm, die Auslöser der Bewegung »Life and Work« wurde, einer der beiden Gründungsbewegungen des Ökumenischen Rats der Kirchen. Wissenschaftliche Verdienste erwarb sich Söderblom, der die moderne Religionswissenschaft in Schweden begründete, besonders auf dem Gebiet der Religionsgeschichte. Für sein Lebenswerk erhielt er 1930 den Friedensnobelpreis.
Werke: Die Religionen der Erde (1905); Den levande Guden (herausgegeben 1932; deutsch Der lebendige Gott im Zeugnis der Religionsgeschichte).
Ausgabe: Tal och skrifter, 6 Bände (1929-30).
T. Andrae: N. S. (a. d. Schwed., 21957);
N. Karlström: N. S. Seine Entwicklung zum ökumen. Kirchenführer (a. d. Schwed., 1968);
A. O. Schwede: N. S. Ein Lebensbild (21969).
Universal-Lexikon. 2012.