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Schwetzingen
Schwẹtzingen,
 
Stadt im Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, 100 m über dem Meeresspiegel, im Oberrheinischen Tiefland, auf der mit Dünen besetzten Niederterrasse und in der Rheinaue, 21 900 Einwohner; Fachhochschule für Rechtspflege; spezialisierte Landwirtschaft (Spargel u. a. Gemüse, Tabak); Behälter- und Elektromotorenbau, Textilindustrie; bedeutender Fremden-, v. a. Ausflugsverkehr. Die Schwetzinger Festspiele finden seit 1952 (seit 1955 jährlich) im Mai/Juni im Park, im Schloss und im Rokokotheater unter dem Protektorat des Süddeutschen Rundfunks statt (Opern-, Ballett- und Schauspielaufführungen, Konzerte, Uraufführungen von Kompositionsaufträgen).
 
Stadtbild:
 
Das Schloss wurde 1710-16 in eine barocke Dreiflügelanlage mit Ecktürmen umgebaut. Der 1753-1804 angelegte Schlossgarten gehört zu den bedeutendsten Parkanlagen Europas. Seine Bauwerke schuf bis auf die beiden Zirkelhäuser (1748-54) N. de Pigage: Rokokotheater (1752/62, Umbau des Bühnenhauses 1973/74), Orangerie (1761/62), Apollotempel mit Naturtheater (1762 ff.), Minervatempel (1766-73), Badhaus mit reicher frühklassizistischer Ausstattung (1766), Vogelhaus (1776), Tempel der Botanik (1778), Moschee (1775-85), Merkurtempel (1784-87), Aquädukt (1776-79); Parkfiguren u. a. von G. Grupello, P. A. von Verschaffelt, P. Egell.
 
Geschichte:
 
Das in fränkischer Zeit gegründete Schwetzingen fand 766 erste Erwähnung; 1743-78 Sommerresidenz des Kurfürsten von der Pfalz, 1759 Marktflecken. Nach der Verlegung der Residenz von Mannheim nach München (1778) verlor Schwetzingen an Bedeutung. 1833 wurde Schwetzingen Stadt.
 

Universal-Lexikon. 2012.