Sagụnto,
katalanisch Sagụnt, Stadt in Ostspanien, Provinz Valencia, 58 m über dem Meeresspiegel, 26 km nördlich von Valencia am Nordostfuß der steil aus der Küstenebene (Bewässerungsanbau von Orangen, Zitronen, Reis) aufragenden Sierra del Cid, am rechten Ufer des Palancia, 58 200 Einwohner; 6 km östlich der Hafen El Grao (Puerto) de Sagunto, hat Stahl-, Zement-, Kunstdüngerindustrie.
Die Altstadt wird überragt vom mächtigen Castillo (rd. 800 m West-Osterstreckung), von den Mauren über Resten älterer Befestigungen errichtet; im Nordhang des Burgbergs römisches Amphitheater (im 1./2. Jahrhundert über griechischen Vorgängerbau mit 7 000 Plätzen errichtet; Rekonstruktion und neues Bühnenhaus von G. Grassi 1986-93), daneben das Archäologiee Museum. Ruinen eines Dianatempels (5./4. Jahrhundert v. Chr.); arabische Bäder; die gotischen Kirchen San Salvador (13. Jahrhundert; romanisches Portal) und Santa Maria (1334 begonnen); malerisches ehemaliges Judenviertel (»Juderia«).
Sagunto war griechische Kolonie, wurde 219 v. Chr. von Hannibal erobert, 212 v. Chr. von den Römern zurückgewonnen und als Sagụntum ausgebaut. Im 5. Jahrhundert wurde es von den Wandalen zerstört. Unter arabischer Herrschaft (713-1238/44) blühte es als Murbiter auf und hieß bis 1868 Murviẹdro. 1811-14 war die Stadt von den Franzosen besetzt.
Universal-Lexikon. 2012.