Sạbah,
früher Brịtisch-Nordbọrneo, seit 1963 Gliedstaat von Malaysia, in Nordost-Borneo, 73 620 km2, (1999) 2,894 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist seit 1946 Kota Kinabalu, größte Städte sind Tawau und Sandakan. 1984 wurde die im Westen vorgelagerte Insel Labuan als malaysisches Bundesterritorium ausgegliedert. Sabah ist Gebirgsland mit tief eingeschnittenen Flusstälern und unerschlossenen tropischen Regenwäldern. Höchste Erhebung ist der Kinabalu (4 101 m über dem Meeresspiegel).
Ethnische Hauptgruppen sind die Kadazan oder Dusun (meist Reisbauern), daneben Murut u. a. Inlandstämme der Dayak, zugewanderte Jungindonesier, die islamisierte Küstenbevölkerung (Illanun, Brunei, Bidayu u. a.; v. a. Fischer und Seefahrer), die mit den philippinischen Moro verwandten Suluk (Seefahrer), die zu den Orang Laut gehörenden Bajau Laut (leben in Pfahlbauten in der Mangrove) sowie rd. 6 000 Inder. Chinesen (etwa 200 000) kontrollieren die Holzindustrie und den Kleinhandel, sind auch Bauern; sie sind seit dem 18., v. a. im 19. und 20. Jahrhundert eingewandert. Insgesamt ist Sabah gering bevölkert, hat Arbeitskräftemangel und daher zahlreiche Gastarbeiter (v. a. von den Philippinen und aus Indonesien, meist illegale Zuwanderer).
Sabah verfügt über umfangreiche Holzbestände. Holzeinschlag und -export (v. a. Rundholz) mussten aber eingeschränkt werden; Holzverschiffung von den Häfen Sandakan, Tawau und Lahad Datu. Dem Export dient auch die Erzeugung von Palmöl, Kautschuk, Kopra, Kakao, Tabak. Reis muss zusätzlich importiert werden. Wichtiger als die Kupfererz- und Goldvorkommen sind die Offshorelagerstätten von Erdöl vor der Westküste (Hauptausfuhrprodukt). Wichtigster Industriestandort ist Kota Kinabalu. Wachsenden Umfang hat der Tourismus. Sabah hat rd. 9 000 km Straßen, eine 134 km lange Bahnlinie (Kota Kinabalu-Tenom) und einen internationalen Flughafen.
Zur Geschichte Borneo.
II
Sabah,
Universal-Lexikon. 2012.