Rhône-Alpes
[ro'nalp], Region in Südfrankreich, umfasst die Départements Ain, Ardèche, Drôme, Isère, Loire, Rhône, Savoie und Haute-Savoie, 43 698 km2, 5,64 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Lyon. Die Region hat Anteil an mehreren Großlandschaften: im Westen das in Bergländer (nördliche Cevennen, Monts du Vivarais, Monts du Beaujolais, Monts du Lyonnais) und Becken (entlang der oberen Loire) gegliederte östliche Zentralmassiv, im Osten das große Gebiet der französischen Westalpen, jenseits der Rhône-Saône-Senke der südlichen Jura zwischen Ain und Rhône. Mehrere Klusen in den nördlichen Kalkvoralpen, so bei Annecy, Chambery und Grenoble, öffnen den Weg zur inneralpinen Längstalzone und den Hochalpen mit der Montblanc- und der Pelvouxgruppe.
Weite Teile der Region werden von Grünland eingenommen, die Viehwirtschaft ist stark entwickelt. Hauptagrarerzeugnisse sind Milch, Fleisch und Getreide. Die Gunsträume der Becken und Täler, besonders das Rhônetal, liefern auch Obst und Gemüse. Wein wird v. a. am Ostabfall des Zentralmassivs kultiviert (Beaujolais). Im Alpengebiet hat der Fremdenverkehr (v. a. Wintersport) gegenüber der Landwirtschaft Übergewicht erlangt (Chamonix-Mont-Blanc, Megève, Chamrousse, Alpe d'Huez, Courchevel, La Plagne, Val-d'Isère, Grenoble u. a.). Auf der Grundlage der Kohle (Zentralmassiv), v. a. aber der hydroelektrischen Energie, die im Alpengebiet und an der Rhône gewonnen wird, konnte sich eine starke Industrie entwickeln. Abgesehen von Lyon, dem Wirtschaftszentrum der Region, hat die Metallindustrie (Stahlindustrie, Waffenherstellung, Maschinen-, Fahrzeugbau, Nichteisenmetallindustrie) eine führende Stellung inne; Schwerpunkte bilden die Becken des Zentralmassivs mit Saint-Étienne, Firminy und Rive-de-Gier. Hinzu kommen chemische, pharmazeutische, Elektro- und Nahrungsmittelindustrie. In den dicht besiedelten Alpentälern entstand v. a. elektrochemische und -metallurgische Industrie; Zentren sind Grenoble und Ugine.
R. Lebeau: Atlas et géographie de la région lyonnaise (Paris 1977).
Universal-Lexikon. 2012.