Rakọwski,
1) Georgi Stojkow, bulgarischer Freiheitskämpfer, Publizist und Schriftsteller, * Kotel (Gebiet Burgas) April 1821, ✝ Bukarest 21. 10. 1867; eine der führenden Persönlichkeiten der bulgarischen Befreiungsbewegung gegen die Türken; Lehrer in Brăila, dort aktiv beteiligt an einem Aufstand (1841), deshalb verhaftet und 1845 zum Tode verurteilt; floh und war 1845-48 in Konstantinopel inhaftiert. Nach 1848 Emigrant in Athen, dann in Serbien und Rumänien, trat er für einen antitürkischen Bund der christlichen Balkanvölker ein; 1857 gründete er in Novi Sad eine bulgarische Zeitung, stellte 1861 in Belgrad die erste bulgarische Legion auf und versuchte 1862, die Heiducken zum Kampf gegen die Türken zu bewegen. - Rakowskis literarisches Hauptwerk, »Gorski pǎtnik« (1857; deutsch »Der Bergwanderer«), ist ein patriotisch-pathetisches Poem im Sinne der revolutionären Romantik; daneben publizierte er historische, folkloristische und philologische Werke und sammelte bulgarische Volkslieder.
2) Mieczysław, polnischer Politiker, * Kowalewko (Woiwodschaft Bydgoszcz) 1. 12. 1926; Journalist; trat nach dem Zweiten Weltkrieg der kommunistischen Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (polnische Abkürzung PZPR) bei. 1958-82 Chefredakteur der Wochenzeitung »Polityka«. In Staatsämtern (u. a. stellvertretender Ministerpräsident, 1981-85, und Vizepräsident des Sejm, 1985-88) und Parteifunktionen (Mitglied des ZK seit 1975, Mitglied des Politbüros seit 1987, Sekretär des ZK der PZPR seit 1988) unterstützte Rakowski die Politik von W. Jaruzelski. Von September 1988 bis August 1989 war Rakowski Ministerpräsident; im April 1989 willigte er in die Wiederzulassung der 1981 verbotenen Gewerkschaftsorganisation »Solidarność« ein. Unter seiner Führung (seit Juli 1989) wandelte sich die PZPR im Januar 1990 in die »Sozialdemokratie der Republik Polen« (SDRP) um.
Universal-Lexikon. 2012.