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Qinghai
Qinghai
 
[tʃiȖ-], Chinghai, Provinz in Nordwestchina, nordöstlich an Tibet anschließend, 721 000 km2, (1999) 5,03 Mio. Einwohner (v. a. im Osten konzentriert), zum Teil nationale Minderheiten (Tibeter, Mongolen, Kasachen, Hui), die in sechs autonomen Bezirken wohnen, Hauptstadt ist Xining. Qinghai ist flächenmäßig die größte, jedoch nach Tibet die am schwächsten besiedelte Provinz Chinas. Qinghai ist v. a. ein Hochgebirgsland, das den Nordosten des Hochlandes von Tibet (Hochland von Qinghai, über 4 000 m über dem Meeresspiegel) mit eingelagerten Becken (Qaidambecken, Becken des Qinghai Hu) umfasst und auch an den Gebirgssystemen des Kunlun Shan und Richthofengebirges Anteil hat; es ist Quellgebiet von Hwangho, Mekong und Jangtsekiang, große Gebiete sind aber abflusslos (Salzseen). Qinghai hat wintertrockenes Kontinentalklima, sodass Hochgebirgssteppen und -wüsten vorherrschen; nur 2 % der Fläche sind bewaldet. Qinghai gehört zu den wirtschaftlich noch wenig entwickelten Provinz Chinas. Größte Bedeutung hat die Weidewirtschaft (Yak-, Schaf-, Kamel-, Pferdehaltung); in den Flusstälern nahe Xining sowie am Südrand des Qaidambeckens Getreide- (Gerste, Hafer, Mais, Hirse) und Batatenanbau. Die reichen Bodenschätze werden nur zum Teil genutzt (Förderung von Erdöl, Uranerz, Kohle, an den Salzseen Salzgewinnung). Die verarbeitende Industrie beschränkt sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte. Hauptverkehrswege sind die Eisenbahnlinie von Xining bis Golmud im Qaidambecken und die 1954 fertig gestellte Autostraße nach Lhasa.

Universal-Lexikon. 2012.