Porphyrios von Tyros,
eigentlich Mạlkos oder Mạlchos [syrisch »König«], griechisch Philosoph, Neuplatoniker, * Tyros um 234, ✝ Rom um 304; Schüler des Longinos in Athen, 263-268 (?) Plotins in Rom, wo er, mit Ausnahme eines Aufenthaltes in Sizilien, blieb und nach Plotins Tod dessen Schule weiterführte. Porphyrios ist Herausgeber der Werke Plotins (mit einem Abriss seiner Lehre und einer Biographie). Seine immer wieder übersetzte und kommentierte Einleitung (»Eisagoge«) in die »Kategorien« des Aristoteles fand (besonders in der Übersetzung und dem Kommentar des Boethius) wie auch ein Kommentar zum gleichen Werk bis ins Mittelalter hohe Beachtung in der aristotelischen Überlieferung. Seine zahlreichen Schriften behandeln Probleme der Religion und des Kultus, der Harmonik, Mathematik, Astronomie, Geschichte der Philosophie und Grammatik und umfassen Kommentare u. a. zu Werken von Platon, Aristoteles und Plotin. Sie sind nur in Fragmenten erhalten. In seinen 15 Büchern »Gegen die Christen« (448 von Theodosius II. verbrannt) bekämpfte Porphyrios v. a. die christlichen Lehren von der Schöpfung und von der Gottheit Jesu Christi. Einfluss hatte er v. a. auf Augustinus und Boethius.
Universal-Lexikon. 2012.