Pọl Pọt,
eigentlich Saloth Sar, kambodschanischer Politiker, * Memot (Provinz Kompong Thom) 19. 5. 1928, ✝ im Grenzgebiet zu Thailand 15. 4. 1998 ; arbeitete nach seinem Studium in Frankreich (1949-53) als Lehrer in Phnom Penh; beteiligte sich an der Gründung (1960) der KP Kambodschas, deren Leitung er 1963 als Sekretär des ZK übernahm. Gestützt auf die Roten Khmer, kämpfte er 1970-75 gegen die »Khmerrepublik« unter Lon Nol; nach dem Sieg seiner Truppen (1975) errichtete er als Ministerpräsident (1976-79) ein Terrorregime, dem etwa 2 Mio. Kambodschaner zum Opfer fielen. 1979 wurde Pol Pot durch eine militärische Intervention Vietnams gestürzt und ging danach in den Untergrund. 1979 wegen Völkermordes in Abwesenheit zum Tode verurteilt, führte er von den Dschungelgebieten an der thailändischen Grenze aus einen Guerillakrieg gegen die von Vietnam unterstützte kambodschanische Regierung der »Volksrepublik Kampuchea«. Obwohl er 1985 offiziell von der Spitze der Roten Khmer zurücktrat, bestimmte der inzwischen schwer erkrankte Pol Pot weiterhin deren Aktivitäten. Im Juni 1997 wurde er von rebellierenden Truppenteilen der Roten Khmer festgesetzt und im Juli 1997 in ihrem Stützpunkt Anlong Veng durch ein »Volksgericht« (im Stil eines Schauprozesses) zu lebenslangem Arrest verurteilt, aber nicht an die kambodschanische Regierung ausgeliefert.
Universal-Lexikon. 2012.