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Pinneberg
Pịnneberg,
 
1) Kreisstadt in Schleswig-Holstein, an der Pinnau, im nordwestlichen Vorortbereich von Hamburg, 39 100 Einwohner; Mittelpunkt eines großen Baumschul- und Rosenzuchtgebietes; elektronische Industrie, Herstellung von Dachpappe, Fahrzeug- und Gerätebau.
 
Stadtbild:
 
Die »Drostei«, ein Backsteinbau (1765-67), ist heute Kulturzentrum.
 
Geschichte:
 
Pinneberg, in Verbindung mit einer Burg der Schauenburger Grafen von Holstein erstmals 1351 erwähnt, war lange Zeit Sitz der gräflichen Statthalter (Droste), die die Herrschaft Pinneberg verwalteten. 1568-1640 war Pinneberg gräfliche Residenz. 1826 wurde die Ortschaft Flecken und durch die Entwicklung zum Industrieort 1875 Stadt.
 
 2) Landkreis in Schleswig-Holstein nordwestlich von Hamburg, 664 km2, 289 600 Einwohner, reicht von der Elbe aus etwa 30 km landeinwärts. Das seit dem 12. Jahrhundert durch Entwässerung und Eindeichungen erschlossene Marschland (Haseldorfer und Seestermüher Marsch) an der Unterelbe wird als Acker- und Grünland und besonders durch Obstbau genutzt; Uetersen ist Zentrum der Rosenzucht. Die mit einem Geländeanstieg anschließende Geest (in den Holmer Sandbergen durch Dünenaufwehung bis 23 m über dem Meeresspiegel) ist von moorigen Niederungen durchsetzt. Um Halstenbek erstreckt sich das größte Baumschulengebiet Europas. Stärkste Veränderungen hat die Industrialisierung bewirkt; Abwanderung von Bevölkerung und Betrieben aus Hamburg hat zusammen mit der staatlichen Planung (»Aufbauachsen« Hamburg-Pinneberg-Elmshorn und Hamburg-Kaltenkirchen, entsprechend den Autobahnstrecken) eine intensive Suburbanisierung des Umlandes bewirkt. - Zum Landkreis Pinneberg gehört Helgoland.
 

Universal-Lexikon. 2012.