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Ogaden
Ogadẹn,
 
Hochland in Südostäthiopien, 900-1 000 m über dem Meeresspiegel, grenzt im Norden und Südosten an Somalia, äußerst trocken (100-300 mm Niederschlag jährlich), v. a. Dornsavanne. Die Bewohner, muslimische Somal, eine Stammesgruppe der Ogaden, leben als Nomaden.
 
1891 eroberte Kaiser Menelik II. das dünn besiedelte Ogaden und verleibte es Äthiopien ein. 1936-41 verwaltete Italien dieses Gebiet als Teil seiner Kolonie Italienisch-Ostafrika. Unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Somal beanspruchte die Republik Somalia Ogaden; 1963-67 fanden erstmals Kämpfe zwischen Äthiopien und Somalia um Ogaden statt, die jedoch durch Vermittlung der OAU beigelegt wurden. Nach der Revolution in Äthiopien (1974) flammten die Kämpfe erneut auf. Mit kubanisch-sowjetischer Hilfe drängte Äthiopien 1978 die Verbände der »Westsomalischen Befreiungsfront« und reguläre Truppen Somalias, die 1977 das Ogadengebiet besetzt hatten, wieder aus Ogaden hinaus. Die Erhebung der Somal in Ogaden hatte sich in ihrem Verlauf (1977/78) zugleich zum zweiten äthiopisch-somalischen Krieg um das Ogadengebiet ausgeweitet, der erst 1988 mit einem Friedensvertrag endgültig beendet wurde.
 

Universal-Lexikon. 2012.