Akademik

O'Connor
O'Connor
 
[əʊ'kɔnə],
 
 1) Flannery Mary, amerikanische Schriftstellerin, * Savannah (Georgia) 25. 3. 1925, ✝ Milledgeville (Georgia) 3. 8. 1964; studierte an der University of Iowa. Kultur und ländliche Bevölkerung der amerikanischen Südstaaten, die katholische Erziehung in einer fundamentalistisch-protestantischen Umgebung sowie das Leiden an einer tödlichen Krankheit prägten Leben und Werk der Autorin, die in ihrer von Gewalt bedrohten, mit groteskem Humor gestalteten fiktionalen Welt Grundprobleme der Moderne aufgreift. Die Gestalten ihrer Romane und Erzählungen, meist Außenseiter, sehen sich mit der Widersprüchlichkeit von Leben und Tod, fanatischem Glauben und Rationalität, ursprünglicher Unschuld und der Macht des Bösen sowie mit dem Ringen um die Hoffnung auf Erlösung konfrontiert. Die Haltung verinnerlichter Humanität, die in ihrer Prosa zum Ausdruck kommt, sowie die eindrucksvoll symbolhafte Sprache übten großen Einfluss auf die amerikanische Nachkriegsliteratur aus.
 
Werke: Romane: Wise blood (1952; deutsch Die Weisheit des Blutes);The violent bear it away (1960; deutsch Das brennende Wort).
 
Erzählungen: A good man is hard to find (1953; deutsch Ein guter Mensch ist schwer zu finden. ..); Everything that rises must converge (herausgegeben 1965).
 
Ausgaben: The habit of being. Letters, herausgegeben von S. Fitzgerald (1979); The complete stories (Neuausgabe 1989).
 
Literatur:
 
F. Asals: F. O'C. The imagination of extremity (Athens, Ga., 1982);
 
F. O'C., hg. v. H. Bloom (New York 1986);
 E. Kessler: F. O'C. and the language of apocalypse (Princeton, N. J., 1986);
 J. P. Baumgaertner: F. O'C. A proper scaring (Wheaton, Ill., 1988);
 S. M. Paulson: F. O'C. A study of the short fiction (Boston, Mass., 1988).
 
 2) Frank, eigentlich Michael O'Donovan [əʊ'dɔnəvən], irischer Schriftsteller, * Cork 17. 9. 1903, ✝ Dublin 10. 3. 1966; 1937-39 Direktor des Abbey Theatre, schrieb neben Dramen (»Moses' rock«, 1938; »The statue's daughter«, 1940) und Romanen v. a. Kurzgeschichten, die, in der Tradition A. Tschechows, den Alltag der einfachen Leute meist in Cork, ihre Einsamkeit und Beschränkung durch starre Konventionen mit feinem Gespür für die Alltagssprache schildern; übersetzte auch gälische Gedichte ins Englische.
 
Weitere Werke: Kurzgeschichten: Bones of contention (1936); Crab apple jelly (1944); Traveller's samples (1951); Domestic relations (1957); My Oedipus complex (1963; deutsch Mein Ödipus-Komplex).
 
Autobiographien: An only child (1961; deutsch Einziges Kind); My father's son (herausgegeben 1968; deutsch Meines Vaters Sohn).
 
Ausgaben: Collected stories (1981).
 
Er hat die Hosen an (1957, Auswahl); Die lange Straße nach Ummera (1959, Auswahl); Bitterer Whisky (1962, Auswahl); Ausgewählte Erzählungen (1971); Gesammelte Erzählungen, 6 Bände (1975-76); Und freitags Fisch (Neuausgabe 1989, Auswahl).
 
Literatur:
 
J. Matthews: Voices. A life of F. O'C. (Dublin 1983);
 M. Steinman: F. O'C. at work (London 1990).

Universal-Lexikon. 2012.