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New Criticism
New Criticism
 
['njuː 'krɪtɪsɪzm; englisch »neue Kritik«] der, - -, amerikanische, besonders 1930-60 wirksame formalästhetische Richtung der Literaturwissenschaft, die sich aus der Bewegung der Fugitives entwickelte. Beeinflusst v. a. von S. T. Coleridge, T. S. Eliot, E. Pound, Im Allgemeinen Richards, W. Empson und B. Croce, betonte der New Criticism in einer Epoche großer gesellschaftlicher Spannungen die Autonomie des literarischen Kunstwerks, das als organische Struktur verstanden und einer genauen formalen Analyse (»close reading«) unterzogen wurde. Soziale, historische und psychologische Perspektiven wurden aus der Betrachtung ausgeschlossen; die Interpretation konzentrierte sich auf die sprachliche, metaphor. und strukturelle Vielschichtigkeit des Textes. Zu den amerikanischen Hauptvertretern zählen (bei im Einzelnen unterschiedlichen Standpunkten) J. C. Ransom, dessen Schrift »The new criticism« (1941) der Bewegung den Namen gab, A. Tate, R. P. Blackmur, R. P. Warren, C. Brooks, William Kurtz Wimsatt (* 1907, ✝ 1975), Y. Winters; in England stand F. R. Leavis dem New Criticism nahe.
 
Literatur:
 
M. Krieger: The new apologists for poetry (Minneapolis, Minn., 1956, Nachdr. Westport, Conn., 1977);
 U. Halfmann: Der amerikan. »New criticism« (1971);
 R. Weimann: New criticism u. die Entwicklung bürgerl. Literaturwiss. (21974);
 F. Lentricchia: After the new criticism (Neuausg. London 1983).

Universal-Lexikon. 2012.