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Fabrik
Fertigungsanlage; Werk; Betrieb

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Fa|brik [fa'bri:k], die; -, -en:
Betrieb der Industrie, in dem bestimmte Produkte in großer Stückzahl hergestellt werden:
eine Fabrik gründen, modernisieren.
Syn.: Firma, Geschäft, Unternehmen, Werk.
Zus.: Fischfabrik, Maschinenfabrik, Möbelfabrik, Papierfabrik, Zigarettenfabrik.

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Fa|brịk 〈a. [ -bri:k] f. 20Betrieb zur maschinellen Massenherstellung von Halb- od. Fertigfabrikaten [<frz. fabrique „Herstellung, Herstellungsart“ (17. Jh.), dann „Gebäude zur Herstellung von Waren“ <lat. fabrica „Handwerkerarbeit“; zu faber „Handwerker“]
Die Buchstabenfolge fa|br... kann in Fremdwörtern auch fab|r... getrennt werden.

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Fa|b|rik [fa'bri:k , auch, österr. nur: …'brɪk], die; -, -en [frz. fabrique < lat. fabrica = Künstler-, Handwerksarbeit; Werkstätte, zu: faber (Gen.: fabri) = Handwerker, Künstler]:
1. Betrieb (1 a), in dem auf industriellem Wege durch Be- u. Verarbeitung von Werkstoffen unter Einsatz mechanischer u. maschineller Hilfsmittel bestimmte Waren, Produkte (od. Teile davon) in großer Stückzahl hergestellt werden:
eine F. gründen, besitzen;
er arbeitet in einer chemischen F.;
sie geht in die F. (ugs.; ist Fabrikarbeiterin).
2. Fabrikgebäude, Fabrikanlage:
eine F. bauen;
die Arbeiter strömten aus der F.
3. Belegschaft einer Fabrik (1).

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Fabrik
 
[französisch fabrique, von lateinisch fabrica »Werkstätte«], vorherrschende Form des Industriebetriebs, in dem gewerbliche Erzeugnisse (Halb- und Fertigfabrikate) meist in großen Stückzahlen hergestellt werden. Kennzeichen der modernen Fabrik sind eine stark mechanisierte Produktion für einen weitgehend anonymen Markt, räumliche Zentralisation der Arbeitsplätze und ein hohes Maß an Arbeitsteilung, das den Einsatz un- und angelernter Arbeitskräfte ermöglicht (Fabriksystem).
 
Die eingesetzten Maschinen sind ebenso wie die Arbeitskräfte spezialisiert; eine systematische Arbeitsvorbereitung ist Voraussetzung des Produktionsprozesses mit seinen zum großen Teil halb- oder vollautomatischen Arbeitsgängen. Wegen des relativ hohen Kapitaleinsatzes (im Vergleich zum Faktor Arbeit) zielt das Fabriksystem auf eine möglichst hohe Ausnutzung der Maschinenkapazitäten und erfordert eine starke Anpassung der Arbeitskräfte an den von der Fertigungstechnik bestimmten Arbeitsablauf (z. B. Schichtbetrieb). Das Fabriksystem löste das Manufaktursystem ab.
 
Factory of the Future (Fabrik der Zukunft, Abkürzung FdZ) bezeichnet eine Produktions- und Dienstleistungsstätte, die gegenüber der konventionellen Fabrik wettbewerbsüberlegen ist in Bezug auf Kosten, Qualität, Flexibilität und Zeit, geprägt durch veränderte Bezugsrahmen, Grundüberzeugungen und Gestaltungsprinzipien, z. B. Prozess- und Marktorientierung, Integrations- und Systemdenken, Dezentralisierung, Vereinfachung und Synchronisation. Die FdZ verwirklicht strategische Entwicklungslinien, die von aktuellen Situationsanalysen abgeleitet sind und den Orientierungs- und Handlungsrahmen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterstützen. Sie muss allgemeinen Tendenzen gerecht werden, z. B. der Entwicklung vom Produkt zum System sowie der Internationalisierung und Veränderung der Märkte. Das umfassende Konzept für den Wandel der Fabrik muss zugeschnitten sein auf die Strategieplanung (Unternehmen, Markt, Wettbewerb), Komplexitätsreduzierung (Produkt, Prozess, Fabrik) und Potenzialreservennutzung (Mitarbeiter, Organisation, Technik). Zur Umsetzung dienen die Anwendung industriebereichsgerechter Schlüsseltechnologien, autonome Funktionsbereiche u. a.
 
Die Abgrenzung der Fabrik vom Handwerksbetrieb ist nicht eindeutig. Im Gegensatz zur industriellen Fabrik spielen beim Handwerksbetrieb die persönliche Mitarbeit und Leistung des Geschäftsinhabers eine große Rolle; der Geschäftsumfang (dargestellt durch Umsatz, Beschäftigtenzahl, Maschinenzahl u. a.) ist meist erheblich geringer, und es werden Produkte oder Dienstleistungen bevorzugt erst aufgrund von Kundenaufträgen erstellt (Kundenproduktion). Entwicklungsstufen zur Fabrik oder Zwischenformen zwischen Handwerksbetrieb und Industriebetrieb im heutigen Sinn waren das Verlagswesen (mehr Handwerk) des 14. und 15. Jahrhunderts und die Manufaktur (mehr Fabrik) als die typische Produktionsorganisation zur Zeit des Merkantilismus im 17. und 18. Jahrhundert.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Automatisierung · Fertigung · Produktion · Industrie
 

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Fa|brik [fa'bri:k, auch: ...rɪk], die; -, -en [frz. fabrique < lat. fabrica = Künstler-, Handwerksarbeit; Werkstätte, zu: faber (Gen.: fabri) = Handwerker, Künstler]: 1. Betrieb (1 a), in dem auf industriellem Wege durch Be- u. Verarbeitung von Werkstoffen unter Einsatz mechanischer u. maschineller Hilfsmittel bestimmte Waren, Produkte (od. Teile davon) in großer Stückzahl hergestellt werden: einige -en sind stillgelegt; eine F. gründen, übernehmen, haben, besitzen; er arbeitet in einer chemischen F.; sie geht in die F. (ugs.; ist Fabrikarbeiterin); 98 Prozent der bundesdeutschen Kinder werden in Krankenhäusern geboren. „Es ging zu wie in einer F. ...“ (Spiegel 31, 1980, 127); Ü Jede Stunde, Exzellenz, jede Stunde neue Opfer - das sind -en (= die Konzentrationslager mit den Gaskammern), wo gemordet wird. -en, begreifen Sie doch endlich (Hochhuth, Stellvertreter 25). 2. Fabrikgebäude, Fabrikanlage: eine F. bauen; die Arbeiter strömten aus der F., demonstrierten vor der F. 3. Belegschaft einer ↑Fabrik (1): die F. macht einen Betriebsausflug.

Universal-Lexikon. 2012.