Mereschkọwskij,
Merežkọvski [-ʃ-], Dmitrij Sergejewitsch, russischer Schriftsteller, * Sankt Petersburg 14. 8. 1865, ✝ Paris 9. 12. 1941; seit 1889 Ȋ mit Sinaida Hippius, mit der er 1919 nach Paris emigrierte; Mitbegründer des russischen Symbolismus. Mereschkowskij begann mit Lyrik, widmete sich dann zunehmend philosophisch-religiösen Problemen. Seine Grundthese, die europäische Kultur und Geschichte sei ein ständiger Kampf zwischen Christentum und Heidentum, zwischen Geist und Leib, bestimmte weitgehend auch seine belletristischen und kritisch-essayistischen Arbeiten. So deutet er in der Romantrilogie »Christos i Antichrist« (1896-1905; deutsch »Christ und Antichrist«) die europäische Geschichte von der Antike über die italienische Renaissance bis zum Russland Peters des Großen als Kampf dieser Prinzipien; in seinem Essay »Tolstoj i Dostoevskij« (1901; deutsch »Tolstoi und Dostojewski«) versucht er, beide Erzähler durch den Gegensatz von Leiblichkeit und Geistigkeit zu kennzeichnen.
Weitere Werke: Lyrik: Stichotvorenija. 1883-1887 (1988).
Trilogie: Pavel I. (1908, Drama; deutsch Kaiser Pauls Tod), Aleksandr I. (1913, R.; deutsch Alexander der Erste), 14 dekabrja (1918, R.; deutsch Der vierzehnte Dezember).
Romane: Tutankamon na Krite (1925; deutsch Tut-ench-amon auf Kreta); Messija (1926-27; deutsch Der Messias).
Essays: Večnye sputniki (1897; deutsch Ewige Gefährten); Gogol' i čort (1906; deutsch Gogol und der Teufel).
U. Spengler: D. S. Merežkovskij als Literaturkritiker (Luzern 1972);
Universal-Lexikon. 2012.