Medellín
[meȓe'jin], Hauptstadt des Departaments Antioquia, Kolumbien, 1 500 m über dem Meeresspiegel, in der Zentralkordillere, mit 1,96 Mio. Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes; katholischer Erzbischofssitz; zwei staatliche und zwei private Universitäten, Bergbauakademie; nach Bogotá das bedeutendste Industriezentrum: Textil-, Bekleidungs- (80 % der kolumbianischen Produktion), Leder-, Stahl-, chemische, elektrotechnische, Kunststoff-, Nahrungsmittel- u. a. Industrie; zweitwichtigstes Banken- und Handelszentrum, v. a. für Textilien, Kaffee, Nahrungsmittel; internationaler Flughafen.
Die Kirche La Veracruz ist ein Bau der frühen Kolonialzeit; die Kathedrale wurde 1800-1931 im neuromanischen Stil errichtet.
Medellín wurde 1675 gegründet, seit Ende des 19. Jahrhunderts (Bahnanschluss, Anlegung von Kaffeekulturen) rascher Aufstieg. - Medellín ist ein Zentrum des Drogengeschäfts in Kolumbien. Der Terror der Drogenmafia (Medellín-Kartell) beeinträchtigt trotz einiger Erfolge der Staatsmacht seit Anfang der 80er-Jahre das öffentliche Leben der Stadt.
Universal-Lexikon. 2012.