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Mattheson
Mạttheson,
 
Johann, Pseudonym Aristọxenos junior, Musiktheoretiker und Komponist, * Hamburg 28. 9. 1681, ✝ ebenda 17. 4. 1764; wirkte als Sänger an der Hamburger Oper, wo er 1699 mit der Oper »Die Pleiaden« erfolgreich war; stand 1706-55 im Dienst des britischen Gesandten, war 1718-28 Musikdirektor an Sankt Michaelis (ab 1728 zunehmende Taubheit) sowie seit 1719 auch Kapellmeister am holsteinischen Hof (1744 Legationsrat). Mattheson genoss als umfassend gebildeter Musiktheoretiker großes Ansehen und war der maßgebende Repräsentant der neuen Affektenlehre. Er machte das Oratorium in Hamburg heimisch und brachte dort erstmals 1715 für die Altpartie eine Sängerin statt eines Sängers auf die Bühne. Zu seinen Schriften zählen: »Große General-Baß-Schule« (1719, 21731); »Critica musica« (1722-25, 2 Bände; erste Musikzeitschrift auf deutschem Boden); »Kern melodischer Wissenschafft« (1737); »Der Vollkommene Capellmeister« (1739, eine Enzyklopädie der Musikpraxis und -ästhetik seiner Zeit); »Grundlage einer Ehrenpforte« (1740, wichtige Quelle für Musikerbiographien). Mattheson komponierte Opern, Oratorien, Kantaten und Kammermusik.
 
Literatur:
 
Heinrich Schmidt: J. M., ein Förderer der dt. Tonkunst, im Lichte seiner Werke (1897, Nachdr. 1973);
 
J. M. 1681-1764. Lebensbeschreibung. .., hg. v. H. J. Marx (1982);
 K. Fees: Die Incisionslehre bis zu J. M. Zur Tradition eines didakt. Modells (1991).
 

Universal-Lexikon. 2012.