Luzzạtto,
1) Mosche Chajim, hebräischer Dichter und Kabbalist, * Padua 1707, ✝ Akko 6. 5. 1746; verfasste eine Darstellung der lurianischen Kabbala sowie eine Fortsetzung des Zohar und ging, als Anhänger der Bewegung um Sabbatai Zwi verdächtigt, 1736 nach Amsterdam, wo er eine rabbinische Akademie leitete, später nach Akko. Sein ethisches Werk »Der Weg der Frommen« (1740; deutsch) war v. a. in Osteuropa sehr einflussreich. Als Dichter verfasste er u. a. eine Sammlung religiöser Lieder; die spätere Haskala-Literatur beeinflusste er mit seinem Buch über die hebräische Rhetorik (1723) und einer Reihe von Versdramen nach biblischer Vorlage (»Die Geschichte Simsons«, 1724; hebräisch) oder italienischem Vorbild.
2) Samuel David, hebräischer Dichter, * Triest 22. 8. 1800, ✝ Padua 30. 9. 1865; einer der Begründer der Wissenschaft des Judentums, wurde 1829 Professor am Collegio Rabbinico in Padua; korrespondierte mit allen bedeutenden Vertretern des zeitgenössischen Judentums. Als Exeget konservativ, entdeckte er die hebräische Poesie des Mittelalters neu und erschloss sie in mustergültigen Ausgaben (besonders Jehuda Hallevi). Er schrieb auch hebräische Gedichte.
Werke: Autobiografia (1852; deutsch Autobiographie); Grammatica della lingua ebraica (1853); Lezioni di teologia morale israelitica (1862; deutsch Israelitische Moral-Theologie).
Ausgabe: Iggerot Schedal, 2 Bände (1882-94; Briefwechsel).
Universal-Lexikon. 2012.