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Haskala-Literatur
Hạskala-Literatur,
 
die jüdische Literatur der Aufklärung in hebräischer Sprache von 1780 bis 1880. Als Schöpfer der Haskala-Literatur gilt M. Mendelssohn, ihr Zentrum war zunächst Deutschland, später Osteuropa. Ziel der Haskala-Literatur war die Erziehung des jüdischen Volkes durch profane Bildung und durch Erneuerung der hebräischen Sprache (die an die Stelle des Jiddischen treten sollte). Diesem Zwecke dienten u. a. verschiedene Zeitschriften wie »Ha-Meassef« (Der Sammler, 1783-1811) und »Ha-Schachar« (Die Morgenröte, 1868-84). Am Beginn der Haskala-Literatur wurde ein biblisches Hebräisch bevorzugt (so von N. H. Wessely, dem Vorkämpfer für die Erziehungsideale der Haskala, in seinem Epos über den Auszug aus Ägypten). Einen volkstümlicheren Stil vertrat Menachem Mendel Lefin (* 1749, ✝ 1826) in Galizien, wo sich Josef Perl (* 1773, ✝ 1839) im Geist der Haskala mit satirischen Briefromanen gegen die Vertreter des Chassidismus wandte. In Wilna traten als Lyriker Abraham Dob Lebensohn (* 1794, ✝ 1879) und sein Sohn M. Lebensohn hervor, der - ebenso wie J. L. Gordon - durch biblische Epen bekannt wurde. Schöpfer des hebräischen Romans war A. Mapu, der wie P. Smolenskin in seinen Romanen auch für die Haskala kämpfte. Allen Werken der Haskala-Literatur gemeinsam ist ein ausgeprägtes didaktisches Interesse; deshalb wandten sich der Haskala-Literatur zugehörige Autoren (z. B. E. M. Dick) später auch der jiddischen Sprache zu, um ein breiteres Publikum zu erreichen.
 
Literatur:
 
D. Patterson: The Hebrew novel in Czarist Russia (Edinburgh 1964);
 M. Pelli: The age of Haskalah (Leiden 1979).

Universal-Lexikon. 2012.