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absurd
merkwürdig; grotesk; eigentümlich; absonderlich; verschroben; skurril; eigenartig; befremdend; aberwitzig; eigenwillig; sonderbar; kurios; bizarr; kauzig (umgangssprachlich); befremdlich; lächerlich; komisch; abwegig; illusorisch; illusionär; fratzenhaft; vernunftwidrig; irrwitzig; paradox; unsinnig; irrational; widersinnig; konfus; unvernünftig; nicht rational; wahnwitzig; unlogisch; antinomisch; unklar

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ab|surd [ap'zʊrt] <Adj.>:
der Vernunft widersprechend:
ein absurder Gedanke.
Syn.: sinnlos, unsinnig, widersinnig.

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ab|sụrd 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. abwegig, widersinnig
2. unsinnig, unvernünftig
[<lat. absurdus „misstönend“]

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ab|sụrd <Adj.> [lat. absurdus, eigtl. = unrein klingend, zusgez. aus: absonus = misstönend u. surdus = taub; nicht verstehend]:
gesundem Menschenverstand völlig fern:
eine -e Idee;
a. sein, klingen;
etw. a. finden.

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absụrd
 
[lateinisch »misstönend«, »sinnlos«],
 
 1) allgemein: unsinnig, widersinnig (ad absurdum).
 
 2) Philosophie: In der Patristik galten diejenigen Aussagen als absurd (»credo quia absurdum«, »ich glaube es, weil es widersinnig ist«), die eine theologische, vom menschlichen Verstand allein nicht begreifbare Wahrheit enthalten, z. B. die Menschwerdung Christi. In diesem Sinn wurde für S. A. Kierkegaard das Absurde zum einzigen Gegenstand des christlichen Glaubens.
 
Im französischen Existenzialismus wurde das Absurde als Grunderfahrung des Nihilismus begriffen. Nach J.-P. Sartre hat die Welt und der Mensch in ihr keinen vorgegebenen Sinn. Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt. Er muss sich, d. h. das, was er sein will, erst »entwerfen«, indem er auf die Absurdität des vernunftlosen, determinierten Seins, die er in den Existenzweisen des Ekels und der Langeweile erfährt, mit der Idee des Nichts antwortet, das Bestehende, die Tatsachen, negiert.
 
Auch A. Camus geht von der Absurdität als dem Wirklichen aus, das ohne Sinn sei. Von der Absurdität des Lebens sucht er zu neuen moralischen Imperativen zu gelangen; es gehe nicht mehr um das Glück des Einzelnen, sondern um das menschliche Glück schlechthin. Die Erfahrung des Absurden als Zwiespalt zwischen dem Anspruch auf Sinn und der fehlenden Erfüllung führt für ihn in die Revolte: die Auflehnung gegen die Absurdität; in ihr sind die Lebensbejahung und das Mitmenschliche, das Mitverantwortlichsein begründet.
 
Der philosophische Begriff des Absurden liegt auch vielen dichterischen Werken zugrunde (Sartre, Camus, F. Kafka); er ist konstituierendes Element des absurden Theaters.
 
Literatur:
 
A. Camus: Le mythe de Sisyphe (Paris 1942; dt. Der Mythos von Sisyphos);
 A. Camus: L'homme révolté (Paris 1951; dt. Der Mensch in der Revolte);
 J.-P. Sartre: L'être et le néant (Paris 1943; dt. Das Sein und das Nichts);
 J. Möller: Absurdes Sein? (1959);
 B. Rosenthal: Die Idee des Absurden. F. Nietzsche u. A. Camus (1977);
 W. F. Haug: J.-P. Sartre u. die Konstruktion des Absurden (31991).

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ab|sụrd <Adj.> [lat. absurdus, eigtl. = unrein klingend, zusgez. aus: absonus = misstönend u. surdus = taub; nicht verstehend]: gesundem Menschenverstand völlig fern: eine -e Idee; dieser Gedanke wäre Helmcke a. vorgekommen (Prodöhl, Tod 30); a. sein, klingen; etw. a. finden.

Universal-Lexikon. 2012.