Sịsyphos,
lateinisch Sịsyphus, griechischer Mythos: Sohn des Windgottes Aiolos, Gründer und König von Korinth. Zur Strafe für seine Verschlagenheit - er überlistete sogar Thanatos, den Tod, und fesselte ihn, sodass niemand sterben konnte, bis Ares den Thanatos wieder befreite - musste er in der Unterwelt einen Felsbrocken auf einen Berg wälzen, von dem dieser im letzten Augenblick stets wieder hinabrollte. - Sisyphosarbeit, übertragene Bezeichnung für vergebliches Mühen.
Seine nie endende Mühsal wurde auf archaischen Reliefs (Metope des Heraion von Foce del Sele), in der attischen und unteritalischen Vasenmalerei (Amphora, 6. Jahrhundert v. Chr.; München, Staatliche Antikensammlung), in der römischen Kunst auf einer der Odysseelandschaften und auf Sarkophagen dargestellt; in der Neuzeit wurde das Motiv bis in die Gegenwart immer wieder aufgegriffen (Giordano, Tizian, W. Mattheuer). In A. Camus' philosophisches Hauptwerk »Le mythe de Sisyphe« (1942) steht die Sinnlosigkeit der Sisyphosarbeit für die zweckfreie Selbstverwirklichung des Menschen.
Universal-Lexikon. 2012.