Kota,
Volksstamm in Südindien, in den Nilgiribergen, v. a. in Tamil Nadu. Die etwa 1 000 Kota sprechen eine dravidische Sprache; sie lebten früher v. a. als Handwerker und Musiker in wirtschaftlicher und ritueller Gemeinschaft, aber geringem sozialem Status, mit den Toda und Badaga; heute treiben sie Feldbau.
II
Kota,
Bakota, Bantuvolk im westlichen Zentralafrika, östlich des oberen Ogowe, größtenteils in O-Gabun (1987: 70 000 Kota), aber auch in der Republik Kongo, etwa 140 000 Menschen. Die Kota sind überwiegend Waldlandbauern. Aus dem Gebiet der Kota stammen fein geschmiedete Wurfmesser sowie ein besonderer Typ von Reliquiarfiguren, die den Urahn eines Klans versinnbildlichen; sie sind meist flächig konzipiert und bestehen aus einem Holzkern, aus dem ein ovales, leicht konkaves Gesicht, oft ohne Mund, skulptiert wurde und der dann mit Kupferfolie (»südlicher Typ«) oder -lamellen (»Najatyp«, bei den nördlichen Stämmen Hungwe und Chamai) beschlagen wurde; über dem Gesicht befindet sich ein meist halbmondförmiger Aufsatz, der »Hals« ruht auf einem hochkant gestellten Rechteck.
Bei den nördlichen Stämmen werden anlässlich der Beschneidungsfeste große Helmmasken verwendet.
III
Kota
[englisch 'kəʊtə], Kotah, Stadt im Bundesstaat Rajasthan, Nordwestindien, östlich des Arawalligebirges, am Chambal (Energiegewinnung), 537 000 Einwohner; Baumwoll-, Chemiefaser-, Düngemittel-, Gummi-, Papierindustrie; in der Nähe Kernkraftwerk (zwei Blöcke je 202 MW elektrische Leistung, Inbetriebnahme 1973 und 1981).
Weite Palast- und Festungsanlage mit Wandmalereien des 18./19. Jahrhunderts Moderne Wohnsiedlungen von C. M. Correa (1968) und B. Doshi (1973).
Die Malschule von Kota (etwa 1660-1880) unterschied sich stilistisch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts kaum von den Malereien Bundis; v. a. seit der Regierungszeit des Fürsten Ummed Singh (1771-1819) waren neben Prozessionsszenen besonders Jagddarstellungen beliebt.
Universal-Lexikon. 2012.