Trägermaterial
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◆ Sub|strat auch: Subst|rat 〈n. 11〉
1. Grund-, Unterlage
2. 〈Biol.; Chem.; Phys.〉 Nährboden, Grundmaterial, auf das das zu untersuchende Material aufgebracht wird
3. 〈Chem.〉 am Aufbau von Farbstoffen beteiligter farbloser Stoff
4. 〈Sprachw.〉 Sprache eines unterworfenen Volkes, das seine Sprache der des Eroberers angleicht; Ggs Superstrat
[<lat. substratus „daruntergelegt“; zu substernere „darunterlegen“]
◆ Die Buchstabenfolge sub|st... kann in Fremdwörtern auch subs|t... getrennt werden. Davon ausgenommen sind Zusammensetzungen, in denen die fremdsprachigen bzw. sprachhistorischen Bestandteile deutlich als solche erkennbar sind, z. B. -standard (→a. Standard).
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Sub|s|trat [lat. substernere, substratum = unterstreuen, unterbreiten], das; -s, -e: in Biol., Biochemie u. Chemie Sammelbez. für ein Medium, ein Stoffgemisch oder eine Substanz, auf die man chem. Reagentien, Enzyme oder Organismen zu Untersuchungszwecken einwirken lässt.
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Sub|s|t|rat, das; -[e]s, -e [mlat. substratum = Unterlage, subst. 2. Part. von lat. substernere = unterlegen]:
1. (bildungsspr.; Fachspr.) das einer Sache Zugrundeliegende; [materielle] Grundlage; Basis:
organische -e.
3. (Biol.) Nährboden bes. für Mikroorganismen:
ein S. zur Züchtung von Viren.
4. (Sprachwiss.)
a) Sprache eines [besiegten] Volkes im Hinblick auf den Niederschlag, den sie in der übernommenen od. aufgezwungenen Sprache [des Siegervolkes] gefunden hat;
b) aus einem Substrat (4 a) stammendes Sprachgut einer Sprache.
5. (Biochemie) bei einer Fermentation abgebaute Substanz.
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I Substrat
1) bildungssprachlich für: Grundlage, Basis.
2) Biologie: 1) Nährboden, Nährmedium besonders für Mikroorganismen; 2) Bezeichnung für die Verbindung, die durch ein Enzym umgesetzt wird.
3) Chemie: 1) Träger bestimmter physikalischer, chemischer oder biologischer Eigenschaften; im engeren Sinn chemische Substanz, die bei einer enzymatischen Reaktion von einem bestimmten Enzym umgesetzt wird; 2) (nach DIN 55 945) unlöslicher, meist unbunter Stoff, der am Aufbau von Farblacken beteiligt ist (z. B. Metalloxid bei Krapplack).
4) Elektronik: allgemein die tragende Struktur einer Schaltung; in der Dünnschichtphysik und in der Mikroelektronik v. a. das Grundmaterial, auf das oder in das andere Werkstoffe mit den jeweils erforderlichen Eigenschaften auf- oder eingebracht werden. (Dickschichttechnik, Dünnschichttechnik, Halbleiterblocktechnik)
5) Geowissenschaften: Ausgangsmaterial, Untergrund, z. B. das Ausgangsgestein (C-Horizont) bei der Bodenbildung.
6) Philosophie: die eigenschaftslose Substanz eines Dings beziehungsweise eines Subjekts als Träger seiner Eigenschaften. Aristoteles vergleicht Substrat sinnbildlich mit dem »Samen«.
7) Sprachwissenschaft: die (zu einer bodenständigen Bevölkerung gehörende) sprachliche Schicht, die von anderssprachigen Eroberern überlagert und (nach einer längeren Periode der Zweisprachigkeit) verdrängt wird, aber ihrerseits auf die Sprache der Eroberer in gewisser Weise einwirkt oder in Relikten erhalten bleibt; ebenso das aus der Substratsprache in der darüber lagernden Sprache erhalten gebliebene Sprachgut. (Superstrat, Adstrat, Substrattheorie)
Substrat
[lat., »Unterlage«], in der EDV die tragende Struktur einer Schaltung oder eines Datenträgers. Zum einen ist dies die Unterlage, auf der mittels Epitaxie und Ätzvorgängen Halbleiterschaltungen aufgebracht werden, also ein Wafer aus Silizium (Chip-Herstellung), zum anderen die Trägerschicht oder die Farbschicht einer CD bzw. DVD, die z. B. aus Polycarbonat bzw. Cyaninverbindungen besteht.
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Sub|strat, das; -[e]s, -e [mlat. substratum = Unterlage, subst. 2. Part. von lat. substernere = unterlegen]: 1. (bildungsspr.; Fachspr.) das einer Sache Zugrundeliegende; [materielle] Grundlage; Basis: Mit der Anlage von Wasserkraftwerken zur Erzeugung von elektrischem Strom ... emanzipiert man sich ... von organischen -en für die Kraftgewinnung (Gehlen, Zeitalter 10). 2. (Philos.) ↑Substanz (4 b) als Träger von Eigenschaften. 3. (Biol.) Nährboden bes. für Mikroorganismen: Diese Zellkulturen bilden dann ein ausgezeichnetes S. zur Züchtung der Viren (Medizin II, 135). 4. (Sprachw.) a) Sprache eines [besiegten] Volkes im Hinblick auf den Niederschlag, den sie in der übernommenen od. aufgezwungenen Sprache [des Siegervolkes] gefunden hat; b) aus einer Substratsprache stammendes Sprachgut einer Sprache. 5. (Biochemie) bei einer Fermentation abgebaute Substanz.
Universal-Lexikon. 2012.