Hẹttstedt,
Stadt im Landkreis Mansfelder Land, Sachsen-Anhalt, 147 m über dem Meeresspiegel, am Ostrand des Harzes, an der Wipper, 19 800 Einwohner; Kupferwalzwerk (Herstellung von Drähten, Seilen, Bändern und Blechen aus Kupfer und Messing), Maschinen- und Anlagenbau, Aluminiumherstellung.
Die spätgotische Stadtkirche Sankt Jakob ist eine dreischiffige Hallenkirche (1418-1517, Wiederaufbau 1706 mit hölzernem Tonnengewölbe und barocker Ausstattung); die spätgotische, ehemalige Kirche der Bergleute vom Kupferberg, Sankt Gangolf, besitzt einen Kanzelaltar und einen Taufstein aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist heute Denkmal. Das Rathaus mit Dachturm (1520-26 erbaut) wurde nach Brand 1667 wieder auf- und 1879 und 1913 umgebaut. Im Stadtteil Altdorf Schloss W. von Humboldts (Mansfeld-Museum).
Das 1046 bezeugte Hettstedt entwickelte sich aufgrund des um 1200 einsetzenden Kupfererzbergbaus zur (1283 erstmals so bezeichnet) Stadt. Der Bergbau brachte im 15. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit. 1785 wurde in Hettstedt die erste Dampfmaschine in Deutschland aufgestellt und betrieben. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts siedelten sich in dem seit 1815 preußischen Hettstedt großindustrielle Betriebe an. Hettstedt war ein wichtiger Standort des Mansfeldkombinats (Eisleben). Bis 1994 war Hettstedt Kreisstadt. - In der Schlacht am Welfesholz bei Hettstedt (11. 2. 1115) unterlagen die Truppen Kaiser Heinrichs V. unter Graf Hoyer von Mansfeld dem Heer der Adelsopposition unter dem sächsischen Herzog Lothar von Supplinburg.
Universal-Lexikon. 2012.