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Gewebshormone
Gewebshormone,
 
Gewebehormone, Gruppe heterogener Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung, die nicht in spezialisierten Drüsen, sondern in Zellen verschiedener Gewebe gebildet werden und entweder (ähnlich wie die »echten« Hormone) ins Blut abgegeben werden oder direkt in das umgebende Gewebe diffundieren; sie werden auch als aglanduläre oder Zellhormone bezeichnet. Zu den Gewebshormonen werden gewisse Wirkstoffe des Darmtrakts gerechnet, die in Schleimhautzellen produziert werden und Verdauungsfunktion haben (z. B. Gastrin, Sekretin, Cholezystokinin, Pankreomyzin, die zum Teil mittlerweile auch zu den »echten« Hormonen gestellt werden), ferner Peptide, die aus Vorstufen im Blutplasma entstehen und auf die glatte Gefäßmuskulatur einwirken (z. B. Angiotensin, Bradykinin), außerdem (lokal wirksame) biogene Amine, die als synaptische Überträgerstoffe (Neurotransmitter) Bedeutung für die Funktion des vegetativen Nervensystems haben (z. B. Acetylcholin) oder ähnliche Funktionen besitzen (z. B. Serotonin, Histamin, Tyramin).

Universal-Lexikon. 2012.