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Ko|mik ['ko:mɪk], die; -:komische Wirkung (die von Worten, Gesten, Situationen usw. ausgeht):
die Szenerie ist mit hinreißender Komik beschrieben; die Angelegenheit entbehrte nicht einer gewissen Komik; er hatte keinen Sinn für Komik/für die Komik der Situation.
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Ko|mik 〈f. 20; unz.〉
1. das Komische
2. komische, erheiternde Wirkung
3. die Kunst, etwas erheiternd, belustigend darzustellen
● die \Komik einer Situation; Sinn für \Komik haben; eine Szene von unwiderstehlicher, unfreiwilliger \Komik [<frz. comique; → komisch]
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unfreiwillige K.;
eine Szene voller K., von zwerchfellerschütternder K.
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Komik
[französisch, von griechisch kōmikós, zu komisch] die, -, jegliche Art übertreibender, Lachen erregender Kontrastierung, sei es mit den Mitteln des Wortes in Vers und Prosa, der Geste, des Tons, der Farbe oder des Stifts, der Bildnerei oder durch eine Handlung selbst. - Für das Komische wurde in Philosophie, Komödientheorie und Psychologie eine Vielzahl von Theorien entwickelt (von Aristoteles bis I. Kant, Schiller, Jean Paul, A. Schopenhauer, G. W. F. Hegel, F. T. von Vischer, H. Bergson, S. Freud, T. Lipps, N. Hartmann, H. Plessner u. a.). Trotz kontroverser Ansatzpunkte und Ergebnisse wird das Komische grundsätzlich ähnlich wie das Tragische begriffen: als Wahrnehmung eines Konfliktes widersprüchlicher Prinzipien. Nach einem Definitionsversuch von F. G. Jünger muss dieser Konflikt zwischen ungleichwertigen Prinzipien entstehen, und zwar initiiert durch eine unangemessene (d. h. eigentlich nichtige, unwichtige) Provokation des schwächeren Prinzips; er wird gelöst durch eine der unangemessenen Provokation angemessene Replik. Ist die Replik unangemessen, etwa zu streng, zu hart, so entsteht keine Komik (statt Lachen wird Mitleid, Zorn usw. erregt), wird der Kampf zwischen gleichwertigen Prinzipien ausgetragen, kann das Komische ins Tragische umschlagen.
Das Komische wurde schon von Platon als eine Modifikation (komplementär zum Tragischen) der dichterischen Mimesis beschrieben. Es findet sich in der Antike als Wesenselement des Mimus und der Komödie. Im Mittelalter begegnet man dem Komischen v. a. in Spielmannsepen und Einlagen geistliche Schauspiele sowie in der Schwankliteratur und in Parodien (H. Wittenwiler), im 15. und 16. Jahrhundert besonders im Fastnachtsspiel (H. Sachs); weiterhin findet sich Komik dann v. a. in der sich seit der Renaissance entwickelnden Komödienliteratur, im parodistischen (M. de Cervantes Saavedra) und humoristischen Roman, im komischen Epos sowie in Fabel, Farce, Posse und Travestie.
Im 18. Jahrhundert äußerte sich das Komische zunächst im für die (sächsische) Typenkomödie charakteristisches Verlachen, dann, v. a. bei C. F. Gellert und G. E. Lessing, als didaktisch-aufklärerisches Element zur moralischen Vervollkommnung durch das Aufzeigen menschlicher Schwächen. Das Grotesk-Komische und Komisch-Fantastische finden sich in den Münchhausiaden und besonders in der Romantik bei C. Brentano, E. T. A. Hoffmann und L. Tieck; Jean Pauls »Vorschule der Ästhetik« (1804, 3 Bände) ist der Versuch, eine Theorie der Komik zu formulieren. Bereits zum Absurden (absurd) hin verschoben die Werke von C. Morgenstern, J. Ringelnatz und Lewis Carroll das Komische, womit eine Tendenz gekennzeichnet war, die sich dann besonders in den Stücken von S. Beckett und E. Ionesco, aber auch - eng verbunden mit B. Brechts Auffassungen zum epischen Theater und zur Verfremdung - im Werk M. Frischs und F. Dürrenmatts findet.
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Ko|mik, die; - [frz. le comique = das Komische, Substantivierung von: comique, ↑komisch]: (von Worten, Gesten, einer Situation, Handlung o. Ä. ausgehende) komische (1) Wirkung: unfreiwillige K.; eine Szene voller K., von zwerchfellerschütternder K.; eine Miene von unvergesslicher K.; die Szenerie ist mit hinreißender K. beschrieben; Und es ist nicht ohne K., wenn er die Probleme schildert, die sich aus der Verbindung mit einer um so vieles jüngeren Frau ergeben (Zeit 25. 3. 99, 19).
Universal-Lexikon. 2012.