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Geesthacht
Geesthạcht,
 
Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein, 10-90 m über dem Meeresspiegel, auf dem südlichsten Ausläufer der holsteinischen Geest, am Stadtrand von Hamburg, 28 800 Einwohner. Geesthacht liegt am nördlichen, 60-80 m hohen Steilhang der Elbe, die hier um 3,5 m aufgestaut ist, um ein weiteres Absinken des Niedrigwassers und des Grundwassers zu verhindern und den Tidebereich zu begrenzen. Die Staustufe ist mit einem Laufkraftwerk und einer Straßenbrücke über die Elbe verbunden; der Flussschifffahrt dient ein 5 km langer Seitenkanal mit einer Kammerschleuse von 25 × 230 m. Das Oberwasser der Staustufe bildet gleichzeitig das Unterbecken des Pumpspeicherbeckens der Hamburger Electricitätswerke. Das Oberbecken hat ein Fassungsvermögen von 3,3 Mio. m3 und dient der Erzeugung von Spitzenstrom (105 MW). Der Stau ermöglicht die Abzweigung des Elbeseitenkanals bei Artlenburg. In Geesthacht besteht eine Lungenheilstätte. Die Industrie umfasst Maschinenbau, Teppich- und Papierverarbeitung, Lebensmittelchemie, Hartsteinwerke, eine Quarzschmelze und eine Werft für Flussschiffe; GKSS-Forschungszentrum Geesthacht (Forschungszentrum der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren) mit den Forschungsschwerpunkten Materialforschung, Trenn- und Umwelttechnik sowie Umweltforschung; in Krümmel Kernkraftwerk (Leistung 1 260 MW; seit 1981 in Betrieb).
 
Stadtbild:
 
Im heutigen Stadtteil Krümmel befand sich eine der fünf größten Sprengstofffabriken im Zweiten Weltkrieg. Die meisten Gebäude der Sprengstofffabrik Krümmel (dort Erfindung des Dynamits 1867 durch A. Nobel) und die Pulverfabrik Düneberg wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengt.
 
Geschichte:
 
Das 1216 erstmals erwähnte Dorf Hạchade wurde 1401 in Geesthacht umbenannt. 1420 kam es von Sachsen-Lauenburg in den gemeinsamen Besitz von Hamburg und Lübeck. 1924 erhielt Geesthacht Stadtrecht und fiel 1937 an Preußen.
 

Universal-Lexikon. 2012.