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Fragonard
Fragonard
 
[fragɔ'naːr], Jean Honoré, französischer Maler, Zeichner und Radierer, * Grasse 5. 4. 1732, ✝ Paris 22. 8. 1806; war zunächst Schüler von J.-B. S. Chardin und F. Boucher. 1756-61 hielt er sich in Italien auf, wo er u. a. Werke der Carracci kopierte. In Rom traf er mit H. Robert zusammen und schuf zahlreiche Landschaftsstudien (u. a. Villa d'Este, 1760). In Venedig beeindruckten ihn die Historienbilder G. B. Tiepolos. Wieder in Paris, erlangte Fragonard erste Anerkennung mit Historienbildern und Allegorien, bald auch mit seinen Interieurs, Landschaften und Porträts, später auch mit Familienszenen. Geschätzt wurden v. a. seine graziösen Darstellungen galanter Szenen mit ihrer heiteren, sinnenfrohen Auffassung. Seine Malerei nimmt in ihrer Frische, zarten Farbigkeit und der skizzenhaften Pinselführung Elemente des Impressionismus vorweg. Fragonard, der auch meisterhafte Zeichnungen, Illustrationen und Radierungen hinterließ, erscheint neben F. Boucher und A. Watteau als der dritte große Maler des französischen Rokoko.
 
Werke: Die Schaukel (1767; London, Wallace Collection); Das lesende Mädchen (um 1770; Washington, D. C., National Gallery of Art); Mädchen mit Hund (um 1770; München, Alte Pinakothek); Die Badenden (um 1772/75; Paris, Louvre); Fest in Saint-Cloud (vor 1773; Paris, Banque de France); Der Riegel (um 1778; Paris, Louvre); Der Liebesbrunnen (1785; London, Wallace Collection).
 
Literatur:
 
A. Ananoff: L'œuvre dessiné de J. H. F., 1732-1806, 4 Bde. (Paris 1961-71);
 
L'opera completa di F., hg. v. G. Mandel u. a. (Mailand 1972).
 

Universal-Lexikon. 2012.