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Faber
I
Faber
 
[lateinisch, zu facere »tun«, »anfertigen«] der, -/...bri, 1) römische Bezeichnung für jede Art von Handwerker; 2) im militärischen Bereich der mit einer heutigen Pioniereinheit vergleichbare Verband.
 
II
Faber,
 
1) Jakob, eigentlich Jacques Lefèvre d'Étaples [lə'fɛːvr(ə) de'tapl], lateinisch Faber Stapulẹnsis, französischer Humanist, Philosoph und Theologe, * Étaples (bei Boulogne-sur-Mer) um 1450, ✝ Nérac (bei Agen) 1536; einer der wichtigsten Bildungsreformer und Wegbereiter des französischen Protestantismus. Seine Bibelkommentare beeinflussten den jungen Luther. Faber versuchte, die Ideen der florentinischen Platoniker (M. Ficino) und des Nikolaus von Kues (1514 gab er dessen Werke heraus) für den aristotelisch geprägten Unterricht und die Bibelauslegung fruchtbar zu machen. Als er für die Reformation eintrat, musste er 1525 Paris verlassen; er floh nach Straßburg. 1526 ging er nach Blois und übersetzte dort die Bibel ins Französische.
 
Werke: Introductio in metaphysicorum libros Aristotelis (1493); Quincuplex psalterium (1509); Epistolae divi Pauli apostoli (1512).
 
La Sainte Bible en Françoys (1530).
 
 2) Petrus, eigentlich Favre ['favrə], auch Lefèvre [lə'fɛvrə], französisch Jesuit, * Villaret (Savoyen) 13. 4. 1506, ✝ Rom 1. 8. 1546; in Paris war Faber seit 1531 der erste Gefährte des Ignatius von Loyola, er lebte seit 1537 in Rom und Parma, war 1540 als Begleiter päpstlicher Legaten in Deutschland tätig; die innerkirchliche Reform trieb er 1544-46 in Portugal voran. Mit den Protestanten führte er Religionsgespräche; gründete 1544 in Köln die erste deutsche Ordensniederlassung der Jesuiten.
 

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Fa|ber, der; -s, -, Fa|ber|re|be, die [H. u.]: a) <o. Pl.> Rebsorte aus einer Kreuzung von Weißburgunder u. Müller-Thurgau; b) aus der ↑Faberrebe (a) hergestellter fruchtiger, frischer Weißwein mit leicht muskatähnlichem Bukett.

Universal-Lexikon. 2012.