Mül|ler-Thur|gau 〈m.; -s od. -; unz.〉 eine blumige weiße Rebsorte, Kreuzung aus Riesling u. Silvaner [nach dem Schweizer Pflanzenzüchter H. Müller-Thurgau, 1850-1927]
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Mụ̈l|ler-Thụr|gau [auch: …'tu:ɐ̯…], der; -, - [nach dem Schweizer Pflanzenphysiologen H. Müller aus dem Thurgau (1850–1927)]:
a) <o. Pl.> Rebsorte aus einer Kreuzung zwischen Riesling u. Gutedel, die einen milden, säurearmen Wein liefert;
b) Wein der Rebsorte Müller-Thurgau (a).
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Mụ̈ller-Thurgau
[nach ihrem Züchter, dem schweizerischen Biologen Hermann Müller, * 1850, ✝ 1927], Riesling-Sylvaner (u. a. in der Schweiz), Rivaner (u. a. in Luxemburg), Weißweinrebe, die erfolgreichste Neuzüchtung (um 1880 in Geisenheim), eine Kreuzung aus Riesling und Silvaner, früh reifend und sehr ertragreich (90-200 hl/ha), aber anfällig für verschiedene Krankheiten und starke Winterfröste, nicht jedoch für Frühjahrsfröste; gedeiht auch auf schweren Böden; ergibt leichte Weine - meist einfache Qualitätsweine -, mit dezent würzigem Bukett. Müller-Thurgau ist die in Deutschland am meisten angebaute Rebsorte (auf rd. 23 500 ha, knapp 25 % der Rebfläche); den ersten Platz nimmt sie in den Weinbaugebieten Franken (rd. 46 %), Baden (rd. 33 %), Rheinhessen (23 %), Pfalz (rd. 21 %), Saale-Unstrut und Sachsen (beide 26 %) ein, in den anderen steht sie an zweiter Stelle (Mosel-Saar-Ruwer 22 %), Nahe (23 %), Mittelrhein (8 %), Hessische Bergstraße (14,5 %), zumindest unter den Weißweinreben. Weitere Verbreitungsgebiete sind Ungarn (8 000 ha), die Tschechische Republik (5 000 ha), Neuseeland (1 300 ha), Luxemburg (580 ha, über 40 % aller Weine), die Schweiz (500 ha), Österreich (10 % aller Weine) sowie Norditalien und Großbritannien (200 ha, wichtigste Rebsorte). - Die 1882 erstmals vorgestellte Rebe gewann erst nach dem Zweiten Weltkrieg (wegen ihrer Wirtschaftlichkeit) im Zuge des Wiederaufbaus größere Verbreitung; Anfang der 1970er-Jahre überflügelte sie den Riesling als wichtigste Rebsorte in Deutschland. In der Schweiz wird sie seit 1904, in Österreich seit 1925 angebaut.
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Universal-Lexikon. 2012.