Eiserne Krone,
1) karolingischer Kronreif im Kirchenschatz des Doms in Monza; besteht aus sechs filigran-, email- und edelsteinverzierten, durch Scharniere verbundenen Goldplatten, an deren Innenseite ein Eisenband entlangläuft, dessen Material der Legende nach von einem Nagel des Kreuzes Christi stammen soll (deshalb als Reliquie verehrt). Genaues Alter (erste oder zweite Hälfte 9. Jahrhundert), Herkunft (Stiftung Kaiser Berengars I., ursprünglich von dessen Mutter Gisela getragen?) und ursprünglicher Verwendungszweck (Frauenkrone?, Votivkrone?) sind nicht eindeutig geklärt. Mit der Eisernen Krone wurden zum König von Italien gekrönt: Karl V. (1530 in Bologna), Napoleon I. (1805 in Mailand), Ferdinand I. von Österreich (1838 in Mailand). Die Annahme früherer Krönungen (etwa Konrads III. 1128 in Monza) mit dieser Krone ist historisch nicht belegt, sondern beruht auf der erstmals im 15. Jahrhundert erfolgten Gleichsetzung der heutigen Eisernen Krone mit dem Gegenstand einer älteren Sage, der Eisernen Krone der Lombardei, die als langobardisch-italienische Königskrone des Mittelalters galt.
R. Elze: Die »E. K.« in Monza, in: Herrschaftszeichen u. Staatssymbolik, hg. v. P. E. Schramm, Bd. 2 (1955);
M. von Bárány-Oberschall: Die E. K. der Lombardei u. der lombard. Königsschatz (a. d. Ungar., Wien 1966);
V. H. Elbern: Fibel u. Krone, in: Festschr. für Wilhelm Messerer zum 60. Geburtstag, hg. v. K. Ertz (1980).
2) Orden der Eisernen Krone, von Napoleon I. als König von Italien 1805 gestifteter, 1816 von Österreich übernommener und abgeänderter Orden, 1918 erloschen.
Universal-Lexikon. 2012.