Dehmel,
Richard, Schriftsteller, * Wendisch-Hermsdorf (bei Sagan) 18. 11. 1863, ✝ Blankenese (heute zu Hamburg) 8. 2. 1920; studierte in Berlin und Leipzig; nach journalistischen Anfängen Sekretär eines Versicherungsverbandes; ab 1895 freier Schriftsteller; Freundschaft mit D. von Liliencron, Reisen (u. a. nach Griechenland); lebte seit 1901 in Blankenese; 1914 Kriegsfreiwilliger. Dehmel war leidenschaftlicher Pathetiker eines sozial betonten Naturalismus, zugleich geprägt von Impressionismus und Vorläufer sowie Wegbereiter des Expressionismus. Seine Ablehnung der klassisch-romantischen Tradition ließ gereimte und ungereimte freie Rhythmen mit starker Bildkraft entstehen. Dehmel begann mit sozialer Lyrik; zentrales Thema seines Werkes ist jedoch die Macht des Eros, auch in dem Versepos »Zwei Menschen. Roman in Romanzen« (1903). Dehmel schrieb außerdem Dramen, Prosa, Kindergedichte und Kindergeschichten (mit seiner Frau Paula Dehmel [* 1862, ✝ 1918], u. a. »Fitzebutze«, 1900, und »Rumpumpel«, 1903).
Weitere Werke: Gedichte: Erlösungen (1891; erweitert 1898); Aber die Liebe (mit Novellen, 1893); Weib und Welt (1896); Schöne wilde Welt (1913; erweitert 1918); Volksstimme Gottesstimme (1914).
Novellen: Lebensblätter (1909).
Drama: Die Menschenfreunde (1917).
Zwischen Volk und Menschheit (Kriegstageb., 1919).
Ausgaben: Gesammelte Werke, 10 Bände (1-31906-09); Dichtungen, Briefe, Dokumente, herausgegeben von P. J. Schindler (1963).
J. Bab: R. D. (1926);
P. vom Hagen: R. D. (1932);
G. Schiefler: R. D. (1961);
H. Fritz: Literar. Jugendstil u. Expressionismus. Zur Kunsttheorie, Dichtung u. Wirkung R. D.s (1969).
Universal-Lexikon. 2012.