Cuenca
['ku̯eȖka],
1) Provinzhauptstadt in Neukastilien, Spanien, am Austritt des Río Júcar aus der Serranía de Cuenca, 44 100 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Handelsstadt mit Möbel-, Leder-, Seifen-, Nahrungsmittelindustrie, Teppichherstellung, Wollspinnereien und -webereien, Likörproduktion. - 36 km nördlich von Cuenca liegt der Naturpark Ciudad Encantada.
Die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe), terrassenförmig auf einem Bergsporn (1 001 m über dem Meeresspiegel) über der Einmündung des Huécar, bietet ein malerisches, mittelalterliches Stadtbild mit Casas colgadas (»hängende Häuser«) aus dem 14. Jahrhundert über der tiefen Schlucht des Huécar; im Zentrum am Hauptplatz das barocke Rathaus (1762) und die dreischiffige Kathedrale in normannischer Gotik (um 1270 vollendet, Fassade 1902 eingestürzt). Im Innern der Kathedrale Kapellen mit schmiedeeisernen Gittern (16. Jahrhundert) und Artesonado-Decken; Portikus (1546); romanischer Kalvarienberg (13. Jahrhundert); Museum der Kathedrale (u. a. Werke von El Greco). Kirche San Antón (1767); Archäologisches Museum; Museum für spanische abstrakte Kunst, eine der bedeutendsten Sammlungen moderner spanischer Kunst des Landes. - Die Neustadt erstreckt sich auf der Talsohle des Río Júcar, 920 m über dem Meeresspiegel
Cuenca, das alte Cọnca, wurde nach mehr als zwei Jahrhunderten unter maurischer Herrschaft 1177 kastilisch und erhielt 1257 Stadtrecht.
2) Provinz in Spanien, Neukastilien, 17 061 km2, 199 100 Einwohner; reicht vom Iberischen Randgebirge im Norden (Serranía de Cuenca) bis in die Mancha im S. Kontinental geprägtes Klima mit Jahresniederschlägen von 400 mm (Becken) bis 1 200 mm (Gebirge). Das v. a. mit Macchie bestandene Gebirgsland dient etwa 200 000 Schafen aus Altkastilien als Sommerweide und wird gegenwärtig aufgeforstet (Pinien); auf der Hochebene Anbau von Getreide, Wein, Zuckerrüben, Oliven. Drei große Stauseen mit Fischerei und Wassersport.
3) Hauptstadt der Provinz Azuay, Ecuador, 2 543 m über dem Meeresspiegel in einem Hochbecken, 255 000 Einwohner; drittgrößte Stadt des Landes mit kolonialzeitlichem Stadtkern; zwei Universitäten, Erzbischofssitz; bedeutendstes Handelszentrum in Südecuador; Webereien, keramische Industrie; Flugplatz.
Kloster und Kirche La Concepción (gegründet 1599) und Las Carmelitas Descalzas (1682); im Stadtmuseum Sammlung indianischer Kunst.
Cuenca wurde 1557 von den Spaniern gegründet.
Universal-Lexikon. 2012.