Akademik

außer
abgesehen (von); ausgenommen; es sei denn (umgangssprachlich)

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1au|ßer ['au̮sɐ] <Präp. mit Dativ>:
1. abgesehen (von jmdm./etwas), ausgenommen , nicht mitgerechnet:
alle außer ihm.
2. außer sich (Dativ) sein: besonders starke Gefühle haben:
sie war außer sich vor Freude, vor Glück, vor Zorn.
Syn.: sich aufregen, aus dem Häuschen sein (ugs.), durchdrehen (ugs.), sich erregen, rasen, sich nicht mehr einkriegen (ugs.), toben.
  2au|ßer ['au̮sɐ] <Konj.>:
ausgenommen, mit Ausnahme [von …]:
ich bin täglich zu Hause, außer diesen Sonntag; wir werden kommen, außer [wenn] es regnet.
Syn.: abgesehen von, nicht inbegriffen.

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au|ßer
I Präp. mit Dat. od. Akk., selten mit Gen.〉
1. außerhalb von, nicht (mehr) in
2. 〈fig.〉 ohne
3. mit Ausnahme von, ausgenommen, abgesehen von
4. noch dazu, darüber hinaus
● \außer sich geraten sich sehr erregen, die Beherrschung verlieren; \außer sich sein (vor Empörung, Zorn) sehr empört, sehr zornig sein, besinnungslos vor Empörung, Zorn sein ● \außer Acht lassen nicht beachten; \außer Atem sein atemlos sein, keuchen; die Maschine ist \außer Betrieb, \außer Tätigkeit; \außer Dienst 〈Abk.: a. D.〉 pensioniert, im Ruhestand (Beamter, Offizier); ein Schiff \außer Dienst stellen; \außer Fassung geraten die Fassung verlieren; \außer Frage = außerfrage; er ist \außer Gefahr; \außer Gefecht setzen kampfunfähig machen; er ist \außer Haus(e) er ist ausgegangen, nicht zu Hause; Geld, Wertpapiere \außer Kurs setzen für ungültig erklären; \außer Landes gehen ins Ausland gehen, auswandern; jmdn. \außer der Reihe bedienen; außer Stande = außerstande; \außer der Zeit nicht zur rechten Zeit, unpassend, ungelegen; das steht \außer (allem) Zweifel das steht fest,daran ist nicht zu zweifeln ● \außer dir wird niemand kommen; alle \außer mir; ich esse alles gern \außer Fisch; ich bin immer zu Hause \außer nachmittags; das Kind schreit nie, \außer in der Nacht; \außer dem Gehalt bekommt er noch eine Provision; \außer den beiden Jungen haben sie noch ein kleines Mädchen
II 〈Konj.〉 es sei denn (dass), wenn nicht ● du wirst wohl noch lange auf Hilfe warten müssen, \außer du hilfst dir selbst; \außer dass abgesehen davon, dass; der Urlaub war sehr schön, \außer dass ich mich dabei erkältet habe; \außer wenn nur nicht, wenn; es sei denn, dass; ich komme gerne, \außer wenn es regnet
[<ahd. uzar „aus, aus ... heraus“; → aus]

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1au|ßer <Präp. mit Dativ> [mhd. ūʒer, ahd. ūʒar = außerhalb, heraus, zu 1aus]:
1. abgesehen von:
a. dir habe ich keinen Freund;
man hörte nichts a. dem Ticken der Uhr;
a. (neben) ihrem Beruf hat sie noch verschiedene Ehrenämter.
2. drückt aus, dass etw. außerhalb einer räumlichen od. zeitlichen Gegebenheit, Zuordnung od. einer anders gearteten Beziehung geschieht, sich abspielt, befindet o. Ä.:
a. Sicht, Hörweite, [aller] Gefahr sein;
a. Dienst sein;
etw. a. Zweifel setzen;
das Schiff wurde a. Dienst gestellt;
das Kraftwerk ist jetzt a. Betrieb (arbeitet nicht mehr);
ich bin a. Atem (bekomme nur keuchend Luft, bin atemlos);
du kannst auch a. der Zeit kommen;
sie sind alle a. Haus[e]/<auch mit Gen.:> a. Hauses (geh.; haben das Haus verlassen, sind ausgegangen);
<mit Gen.:> a. Landes gehen (veraltend; das Land verlassen);
<in Verbindung mit bestimmten Verben, meist in festen Wendungen, auch mit Akk.:> etw. a. jeden Zusammenhang stellen;
a. sich <Dativ> sein (sich nicht zu fassen wissen: ich bin ganz a. mir [vor Freude]);
a. sich <Dativ/Akk.> geraten (die Selbstbeherrschung verlieren: ich geriet a. mir/mich vor Wut).
2au|ßer <Konj.> [zu: 1außer]:
ausgenommen, es sei denn:
ich habe nichts erfahren können, a. dass sie abgereist ist;
ich komme, a. es regnet, a. wenn es regnet;
das tut keiner a. ich selbst.

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au|ßer [mhd. ūʒer, ahd. ūʒar = außerhalb, heraus, zu ↑aus]: I. <Präp. mit Dativ> 1. ausgenommen, abgesehen von: a. dir habe ich keinen Freund; man hörte nichts a. dem Ticken der Uhr; Nichts verbindet sie a. dem gemeinsamen Hass und der gemeinsamen Furcht, nichts haben sie gemeinsam a. dem Gegner (Sieburg, Robespierre 254); wir hatten nichts mitgenommen a. dem, was man für eine dreiwöchige Reise braucht (Katia Mann, Memoiren 101); Außer in Sport bin ich in nichts gut und in Mathe kapier ich gar nichts (Thor [Übers.], Ich 6); a. (neben) ihrem Beruf hat sie noch einen großen Haushalt zu versorgen; ∙ Bewacht ihn. Dass niemand mit ihm rede a. eurer Gegenwart (ohne dass ihr dabei seid; Goethe, Götz V). 2. drückt aus, dass etw. außerhalb einer räumlichen od. zeitlichen Gegebenheit, Zuordnung od. einer anders gearteten Beziehung geschieht, sich abspielt, befindet o. Ä.: a. Sicht, Hörweite, [aller] Gefahr sein; du kannst auch a. der Zeit kommen; a. Dienst sein; die Fabrik ist jetzt a. Betrieb (arbeitet nicht mehr); ich bin a. Atem (bekomme nur keuchend Luft, bin atemlos); er ist wieder a. Bett (veraltend; kann wieder aufstehen); sie sind alle a. Haus[e]/<auch mit Gen.:> a. Hauses (geh.; haben das Haus verlassen, sind ausgegangen); <in Verbindung mit bestimmten Verben, meist in festen Wendungen, auch mit Akk.:> etw. a. jeden Zusammenhang stellen; etw. a. Zweifel setzen; das Schiff wurde a. Dienst gestellt; <mit Gen.:> a. Landes gehen (veraltend; das Land verlassen); *a. sich <Dativ> sein (sich nicht zu fassen wissen): ich bin ganz a. mir [vor Freude]; a. sich geraten (die Selbstbeherrschung verlieren): ich geriet a. mich/(auch:) mir vor Wut. II. <Konj.> ausgenommen, es sei denn: ich habe nichts erfahren können, a. dass sie abgereist ist; ich komme, a. es regnet, a. wenn es regnet; das tut keiner a. ich selbst; du bist nirgendwo sicher a. bei mir.

Universal-Lexikon. 2012.