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Kollektivimprovisation
Kollektivimprovisation,
 
spezielle Art des Stegreifspiels (Improvisation), bei der mehrere Musiker gleichzeitig die vorgegebene Melodie abwandeln (Varianten-Heterophonie, Variation) oder auf gemeinsamer harmonischer Grundlage melodische Erfindungen einbringen. Kollektivimprovisation — in diesem Falle richtiger Kollektivvariation — kennzeichnet den archaischen und den frühen klassischen Jazz (z. B. das Musizieren in New Orleans). Ein Gestaltungselement ist dabei z. B. das nicht nur im Blues anzutreffende Ruf-Antwort-Prinzip (Call and Response). Im modernen Jazz gab die modale Spielweise (Modal Jazz) dem gemeinsamen Musizieren neue Impulse. Das Zusammenspiel im Free Jazz ist ebenfalls als Kollektivimprovisation zu bezeichnen. Auch in anderen Bereichen der populären Musik, vor allem in der Folklore und im Rock, gehört das kollektive Stegreifmusizieren zu den häufig praktizierten Ausdrucksformen.

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Kol|lek|tiv|im|pro|vi|sa|ti|on, die: gemeinsames Stegreifspiel im Jazz.

Universal-Lexikon. 2012.