Ạmmerland,
1) Landkreis im Regierungsbezirk Weser-Ems, Niedersachsen, 728 km2, 109 500 Einwohner; Kreisstadt ist Westerstede. Die Landwirtschaft nimmt einen hohen Rang ein. Sie ist bei relativ kleinbetrieblicher Struktur und hohem Grünlandanteil (61 %) zu intensiver Wirtschaftsweise (Veredlungswirtschaft) veranlasst: Viehwirtschaft mit Rindvieh-, Pferde- (Oldenburger), Schweine- (Ammerländer) und Geflügelzucht, Anzucht von Baum- und Ziergewächsen (Nadelhölzer, Rhododendron). Die Industrie umfasst Baustoff- und Torfgewinnung, Fleischwarenfabriken, Holz- und Metallverarbeitung sowie Apparatebau. Der Fremdenverkehr konzentriert sich auf das Moorheilbad Bad Zwischenahn.
2) historische Landschaft in Niedersachsen, nordwestlich von Oldenburg (Oldenburg) im Geest- und Hochmoorgebiet, im Süden das Zwischenahner Meer. Der erstmals 983 sicher bezeugte Ạmmergau umfasste Oldenburg, Rastede, Wiefelstede, Westerstede und Apen. Ursprünglich Grenzzone zwischen Friesland und Sachsen, wurde er seit etwa 1100 Kern des Herrschaftsbereichs der Grafen von Oldenburg. Eine alte Gerichtsstätte im Ammerland ist die Bokelerburg bei Rastede mit zwei Ringwällen. Ein Weistum von 1614 hält das hier gesprochene Land- und Bauernrecht fest.
Universal-Lexikon. 2012.