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Ụn|ter|ent|wick|lung, die; -, -en:
das Unterentwickeltsein.
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Unter|entwicklung,
Zustand einer v. a. im wirtschaftlichen Bereich vorliegenden Rückständigkeit der Entwicklungsländer und zum Teil auch der mittel- und osteuropäischen Reformstaaten gegenüber den Industrieländern. Als Indikatoren für Unterentwicklung gelten u. a. niedriges Pro-Kopf-Einkommen, hohe Konsumquoten (Großteil des Einkommens wird für Grundnahrungsmittel ausgegeben), niedrige Spar- und Investitionsquoten, geringe Kapitalausstattung und Arbeitsproduktivität, hoher Anteil von Land-, Forstwirtschaft und Fischerei am Bruttoinlandsprodukt und bei den Erwerbstätigen (Produktion v. a. für den eigenen Bedarf), niedriger Industrialisierungs- und Verarbeitungsgrad (geringe Wertschöpfung), unzureichende Markt- und Kreditorganisation, ungenügende Infrastruktur (v. a. Einrichtungen des Verkehrs- und Kommunikationswesens, Energie- und Wasserversorgung), zum Teil hohe Auslandsschulden. Als allgemeine Merkmale von Unterentwicklung und als Begleiterscheinungen von wirtschaftlicher Rückständigkeit werden u. a. hohe Wachstumsraten der Bevölkerung, schlechte Gesundheitsverhältnisse und geringe Lebenserwartung, hohe Analphabetenquote und begrenzte Möglichkeiten der beruflichen Bildung (Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte und eines Mittelstandes) genannt. Im Rahmen der Entwicklungstheorie werden zur Erklärung von Unterentwicklung verschiedene Ansätze diskutiert (Entwicklungspolitik). Während die Weltbank in ihrem jährlichen »Weltentwicklungsbericht« stärker die wirtschaftlichen Kennzahlen untersucht, präsentiert die UNDP in ihrem seit 1990 jährlich erscheinenden »Bericht über die menschliche Entwicklung« Daten zu breit gefächerten Aspekten menschlicher Entwicklung (Human Development Index).
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Ụn|ter|ent|wick|lung, die; -, -en: das Unterentwickeltsein.
Universal-Lexikon. 2012.