Akademik

beide
alle beide (umgangssprachlich); zweierlei; beiderlei; beiderartig; jedwederlei

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bei|de ['bai̮də] <Pronomen und Zahlwort>:
a) <mit Artikel oder Pronomen> bezieht sich auf zwei Personen, Dinge, Vorgänge, die in bestimmter Hinsicht zusammengefasst werden; zwei:
diese beiden Bücher hat er mir geliehen; einer der beiden Männer; wir beide/(seltener:) beiden werden das tun; ihr beide[n] könnt jetzt gehen; wir, ihr beiden Armen; mit unser beider Hilfe; für uns, euch beide; die beiden sind gerade weggegangen.
b) <ohne Artikel oder Pronomen> meist betont; sagt aus, dass von zwei unter einem bestimmten Aspekt [als zusammengehörend] betrachteten Personen oder gleichartigen Dingen das Gleiche gilt; alle zwei; der/die/das eine wie der/die/das andere:
in beiden Fällen hatte er recht; beide jungen/(seltener:) junge Mädchen; ich habe beide gefragt; sie konnten beide nichts finden; keins von beiden; die Produktion beider großen/(selten:) großer Betriebe.
c) <allein stehend gebraucht als Singular in den Formen »beides« und »beidem«> bezieht sich auf zwei verschiedenartige Dinge, Eigenschaften oder Vorgänge, die als Einheit gesehen werden: sie liebt beides, die Musik und den Tanz; er hat sich in beidem geirrt, hat von beidem gegessen.

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bei|de
I 〈Pronominaladj.〉 alle zwei
II 〈ohne Artikel stark gebeugt〉
1. 〈Nom.〉 \beide Kinder; beide Mal; alle \beide kamen zu spät; wir, ihr, sie \beide kamen zu spät; alles \beides ist richtig
2. 〈Gen.〉 \beider Leben war in Gefahr; das Leben \beider Kinder; unser, euer, ihrer, aller \beider Leben
3. 〈Dat.〉 ich habe es \beiden, euch \beiden, \beiden Kindern, allen \beiden gesagt
4. 〈Akk.〉 es betrifft \beide, \beide Gruppen, \beide Kinder, alle \beide, uns, euch, sie \beide
III 〈mit Art. schwach gebeugt〉
1. 〈Nom.〉 die \beiden kamen wieder zu spät
2. 〈Gen.〉 das Leben der \beiden Kinder
3. 〈Dat.〉 ich habe es den \beiden, den \beiden Kindern gesagt
4. 〈Akk.〉 ich habe die \beiden Kinder heute morgen abgeholt
[<ahd. beide, bede, engl. both, got. bajobs; zu idg. *wi „zwei“ + (Art.) *te;der]

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bei|de <Indefinitpron. u. Zahlw.>:
1. <Pl.> [mhd., ahd. beide, bēde]
a) betont das Gemeinsame von zwei Personen od. gleichartigen Dingen; die zwei … zusammen:
<attr.:> die/seine -n Kinder;
der Auftritt der -n Artisten;
sie hat den -n Fremden den Weg gezeigt;
die -n ersten Strophen (von zwei Gedichten jeweils die erste)/die ersten -n Strophen (die erste u. zweite Strophe eines Gedichts) lernen;
<allein stehend:> die -n sind gerade weggegangen;
b. zusammen;
die Unterredung der -n hat lange gedauert;
diese -n möchte ich probieren;
wir b.;
ihr b.;
alle b.;
<nach »wir« (seltener) u. »ihr« (überwiegend) auch mit schwacher Beugung:> ihr -n seid mir aufgefallen;
(ugs. scherzh.:) wir zwei beide[n];
man hat uns -n nichts gesagt;
ich habe Sie b. gestern im Theater gesehen;
b) meist betont; sagt aus, dass von zwei unter einem bestimmten Aspekt [als zusammengehörend] betrachteten Personen od. gleichartigen Dingen das Gleiche gilt; der/die/das eine wie der/die/das andere:
<attr.:> b. Hände;
Doktor -r Rechte (des römischen u. des deutschen Rechts);
man muss -n Seiten gerecht werden;
sie haben b. Eltern verloren;
b. jungen/(veraltend:) junge Mädchen;
b. Abgeordneten/(veraltend:) Abgeordnete;
<allein stehend:> b. wohnen in Berlin;
damit ist -n nicht geholfen (weder dem einen noch dem andern);
ich habe b. gefragt;
willst du Wein oder Bier? – Keins von -n!;
die Briefe sind b. angekommen.
2. <Neutr. Sg.; nur Nom., Dativ, Akk.> [mhd. beideʒ] fasst zwei [in Geschlecht od. Zahl] verschiedene Dinge, Eigenschaften od. Tätigkeiten zusammen; dieses u. jenes zusammen; alle zwei:
Rot oder Schwarz? Beides!;
das Abonnement gilt für -s, Oper und Schauspiel;
er hat sich in -m geirrt.

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bei|de <Indefinitpron. u. Zahlw.> [1: mhd., ahd. beide, bēde, zusger. aus einem Wort mit der Bed. „beide“ u. dem Demonstrativpron., das dem best. Art. zugrunde liegt (↑der); 2: mhd. beideʒ]: 1. <Pl.> a) <meist mit Artikel od. Pron.> (betont das Gemeinsame von zwei Personen od. gleichartigen Dingen) die zwei ... zusammen: <attr.:> die/seine -n Kinder; der Auftritt der -n Artisten; er hat den -n Fremden den Weg gezeigt; die -n ersten Strophen (von zwei Gedichten jeweils die erste)/die ersten -n Strophen (die erste u. zweite Strophe eines Gedichts) lernen; diese -n Wohlstandssymbole Fernseher und Auto; Menschen aus Japan, aus Indien, den -n Amerika (Koeppen, Rußland 203); <allein stehend:> die -n sind gerade weggegangen; b. zusammen; die Unterredung der -n hat lange gedauert; die Kleider gefallen mir alle nicht sehr, aber diese -n möchte ich immerhin probieren; Man hat die -n nicht mehr lebend gesehen (Noack, Prozesse 106); wir b.; ihr b.; alle b.; <nach „wir“ (seltener) u. „ihr“ (überwiegend) auch mit schwacher Beugung:> Wir wären ein interessantes Paar, wir -n (Andersch, Rote 149); ihr -n seid mir aufgefallen; (ugs. scherzh., bes. nordd.:) wir zwei beide[n]; man hat uns -n nichts gesagt; ich habe Sie b. gestern im Theater gesehen; b) (meist betont; sagt aus, dass von zwei unter einem bestimmten Aspekt [als zusammengehörend] betrachteten Personen od. gleichartigen Dingen das gleiche gilt) der eine wie der andere: <attr.:> b. Hände; Doktor -r Rechte (des römischen u. des deutschen); man muss -n Seiten gerecht werden; sie haben b. Eltern verloren; b. jungen/(veraltend:) junge Mädchen; b. Abgeordneten/(veraltend:) Abgeordnete; <allein stehend:> b. wohnen in Berlin; Beide, der blinde Klaus und sein Freund Robert, kommen aus der Gefangenschaft (Jens, Mann 119); damit ist -n nicht geholfen (weder dem einen noch dem andern); ich habe b. gefragt, aber jeder sah die Sache anders; willst du Wein oder Bier? Keins von -n!; sie haben sich b. bewährt; die Briefe sind b. angekommen; Der Sturz von Schranz schreckte Mathis und Nenning, die b. nach ihm an den Start gingen (Olymp. Spiele 1964, 17). 2. <Neutr. Sg.; nur Nom., Dativ, Akk.> (fasst zwei [in Geschlecht od. Zahl] verschiedene Dinge, Eigenschaften od. Tätigkeiten zusammen) dieses u. jenes zusammen; alle zwei: Rot oder Schwarz? Beides!; das Abonnement gilt für -s, Oper und Schauspiel; Viele waren melancholisch und viele zornig. Sehr viele -s (Jacob, Kaffee 93); er hat sich in -m geirrt; dies ist der Befehl, und hier sind die Umstände - wie kommst du da zurecht mit -m? (H. Kolb, Wilzenbach 60).

Universal-Lexikon. 2012.