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Andersch
Ạndersch,
 
Alfred, Schriftsteller, * München 4. 2. 1914, ✝ Berzona (bei Locarno, Kanton Tessin) 21. 2. 1980; war 1932-33 Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbandes in Südbayern; 1933 im KZ Dachau. Andersch gab nach dem Zweiten Weltkrieg die Zeitschriften »Der Ruf« (mit H. W. Richter, 1946/47) und »Texte und Zeichen« (1955-57) heraus; seit 1948 (Gründer und Leiter des Abendstudios beim Sender Frankfurt) Rundfunkarbeit (Hörspiele, Features); später u. a. beim Süddeutschen Rundfunk (»Radio-Essay«). Andersch lebte seit 1958 in der Schweiz. - In »Die Kirschen der Freiheit« (1952) setzt er sich mit dem Kommunismus und seiner Desertion aus der Wehrmacht 1944 auseinander. Thema seiner Werke ist häufig der Ausbruch aus der Unfreiheit, so die Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland im Roman »Sansibar oder der letzte Grund« (1957). Der Roman »Winterspelt« gestaltet eine fiktive Episode aus dem Zweiten Weltkrieg (Oktober 1944 in der Eifel).
 
Weitere Werke: Romane: Die Rote (1960); Efraim (1967).
 
Erzählungen: Geister und Leute (1958); Ein Liebhaber des Halbschattens (1963); Tochter (1970); Mein Verschwinden in Providence (1971); Der Vater eines Mörders (1980); Flucht in Etrurien (1981).
 
Lyrik: Empört euch, der Himmel ist blau (1977).
 
Essays: Die Blindheit des Kunstwerks (1965); Öffentlicher Brief an einen sowjetischen Schriftsteller, das Überholte betreffend (1977).
 
Reisebücher: Wanderungen im Norden (1962); Hohe Breitengrade (1969).
 
Norden, Süden, rechts und links (Sammlung, 1972).
 
Einmal wirklich leben, Tagebuch in Briefen (1985).
 
Ausgaben: Sämtliche Erzählungen (1983); Das Andersch.-Lesebuch, herausgegeben von G. Haffmans (Neuausgabe 1989).
 
Literatur:
 
A. A., hg. v. H. L. Arnold (1979);
 E. Schütz: A. A. (1980);
 V. Wehdeking: A. A. (1983);
 S. Reinhardt: A. A. Eine Biogr. (Zürich 1990);
 
A. A. Perspektiven zu Leben u. Werk, hg. v. I. Heidelberger-Leonard u. a. (1994).

Universal-Lexikon. 2012.